Juri Senft spielt Lukas Gamper
Lukas Gamper wird im Dorf schnell zum Sündenbock und Mobbingopfer – warum? Und warum wehrt er sich nicht dagegen oder sucht Unterstützung?
Allein gelassen von den wichtigsten Menschen in seinem Leben, von seinem Vater und seiner Mutter, muss Lukas schnell lernen, eigenständig zurechtzukommen und zu überleben. Lange Zeit bedeutet das für ihn, dass er wirklich nur sich selbst vertrauen kann. Auch das Zusammenleben mit seinem Großvater birgt mit der Zeit mehr zusätzliche Aufgaben als familiäre Gemeinschaft. Dass Lukas niemanden hat, an den er sich wenden und anvertrauen kann, macht ihn einsam und angreifbar.
In Ihrer Rolle führen Sie ein hartes Leben in der Abgeschiedenheit der Berge. Wie haben Sie die Dreharbeiten dort empfunden?
Die wunderschöne, beruhigende Weite der Berge habe ich während der Fahrten zu den Drehorten und den Pausen sehr genossen. Während der Szenen selbst habe ich die Ruhe dann als bedrückende, melancholische Stille wahrgenommen und die Isolation des sehr abgelegenen Hofes in den Vordergrund gestellt. Die Locations mitten in der Natur haben mir außerdem gezeigt, wie abhängig Lukas und sein Großvater von der Umwelt und deren Fortbestand sind.
Lukas Gamper ist anders als die Menschen im Dorf, hat z.B. die Gabe, Verstorbene zu sehen. Diese Fähigkeit zu besitzen, ist das ein Segen oder eher ein Fluch?
Wie fast jeder Mensch versucht Lukas in seiner Kindheit und Jugend dazuzugehören und Anschluss zu finden, merkt jedoch, dass sowohl seine Familiengeschichte als auch seine Verpflichtungen auf dem Hof einem normalen Sozialleben im Weg stehen. Lukas fühlt sich wohl im Kontakt mit der Parallelwelt. Hier wird er nicht vorschnell verurteilt, wird so angenommen, wie er ist, und kann zeigen, wie es ihm wirklich geht.
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