Chiara Schoras ist Sonja Schwarz

Sonja Schwarz (Chiara Schoras, vorne)
Sonja Schwarz  | Bild: ARD Degeto / Hans Joachim Pfeiffer

Frau Schoras, „Der Bozen-Krimi“ feiert nun schon seinen 20. Film. Wie hat sich die Reihe, und wie hat sich Ihre Rolle Sonja Schwarz seit der ersten Klappe entwickelt? Was wünschen Sie sich für Ihre Filmfigur?

Wow, zwanzig Filme! Das hört sich nach einer langen Zeit an, in der wir uns alle miteinander entwickeln, in allen möglichen Lebenssituationen kennen lernen und durch Höhen und Tiefen zusammenwachsen durften. So ist das auch, und das empfinde ich als ein großes Geschenk. Danke an alle dafür! Die Reihe war am Anfang ein sehr mystischer Krimi mit einer verwobenen Familiengeschichte dahinter und sehr horizontal erzählt. Heute ist der „Bozen-Krimi“ immer mehr zu einer abgeschlossen erzählten Krimireihe geworden. Sonja durften wir dabei zusehen, wie sie als Deutsche, plötzlich ausgespuckt in den Dolomiten, versucht, ihre Familie zu retten und mit den neuen Strukturen in Südtirol klarzukommen. Nun ist sie angekommen, sie ist zu Hause und liebt das, was sie tut. „Der Bozen-Krimi“ ist auch eine Geschichte über die drei Powerfrauen Katharina, Laura und Sonja auf dem Weingut, drei Generationen unter einem Dach – da gibt es noch viel zu erzählen.

In „Mein ist die Rache“ spielt Harald Krassnitzer den Vater einer ermordeten Schülerin, der seine eigenen Gesetze hat und sich nicht um polizeiliche Ermittlungen schert – ein starker Gegenpart zu Sonja Schwarz. Wie geht Sonja mit diesem unbeugsamen Charakter um?

In erster Linie hat sie immer großes Mitgefühl, wenn es um den Verlust eines Kindes innerhalb einer Familie geht. Sie selbst hat es gespürt, um ein Haar die eigene Tochter zu verlieren. Gleichzeitig geht es in dieser Geschichte um Selbstjustiz, um Verschwörung und um Hetze gegen Unschuldige. Das versucht Sonja, aufzudecken, und sie würde alles dafür tun, um das zu verhindern und die damit verbundenen Lügengeschichten ans Licht zu bringen.

Wie nah ist Ihnen die fremdenfeindliche Dynamik in der Dorfgemeinschaft gegangen? Wie wichtig ist Zivilcourage gerade in diesen Tagen, und wie motiviert man Menschen, füreinander einzutreten?

Mir war es schon immer wichtig, Ungerechtigkeit nicht hinzunehmen und aufzupassen, mich nicht von falschen Dynamiken mitreißen zu lassen. Es liegt in unserer Verantwortung, zu schauen, was dahintersteckt, die Zusammenhänge verstehen und dann aufzustehen, wenn es nötig ist. Wenn wir endlich alle verstanden habe, dass wir alle Menschen sind, die Leid vermeiden und glücklich sein wollen, dann verstehen wir auch, dass jedem dieses Glück zusteht und wir uns gegenseitig dafür stark machen müssen.

Im 20. Film „Geheime Bruderschaft“ gerät Sonjas Kollege Jonas in eine Sinnkrise und findet Halt bei den Freimaurern – ein Schritt, der von Sonja kritisch beobachtet wird. Was bedeutet Jonas‘ Entscheidung für die Freundschaft der beiden?

In erster Linie wirft es erstmal ein paar Fragen auf. Warum tut er das? Tut ihm das wirklich gut? Und birgt es irgendeine Gefahr? Diese Freundschaft von Sonja und Jonas wurde immer wieder damit konfrontiert, ihr Vertrauen auf die Probe zu stellen. Gleichzeitig würde ich sagen, dass sie sich als Kollegen respektieren und als Menschen sehr schätzen.

Zwanzig „Bozen-Krimis“: Was war Ihr aufregendster, romantischster, lustigster, spannendster, bemerkenswertester, unvergesslichster und italienischster „Bozen“-Moment?

Zwanzig Filme und zehn Jahre meines Lebens mit dem „Bozen-Krimi“, da war von allem ein bisschen etwas dabei. Es ist einfach ein Geschenk, von diesem riesengroßen Bouquet an Erfahrungen in einem kleinen Kästchen meines Lebens dabei zu haben.

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