Interview mit Oliver Mommsen
Hauptkommissar Stedefreund
Herr Mommsen, beim "Tatort: Brüder" steht diesmal der Kriminalfall im Vordergrund. Was hat Sie an diesem Fall interessiert?
Ich fand beim ersten Lesen, dass es eine sehr coole Geschichte war, so ein richtiger Jungsfilm. Es geht um Treue, um Rache und die Bösen sind richtig böse und kennen keine Grenzen. Das hat mir gefallen. Es geht zur Sache und auch wenn Inga Lürsen und Stedefreund eher am Rand agieren und man ausnahmsweise mal nicht mit ihnen durch die Geschichte geht, hatte sie schon beim Lesen eine große Kraft. Da stelle ich mich dann gerne auch mal hinten an.
Und was bedeutet das konkret für Ihre Rolle?
Stedefreund muss hilflos mitansehen, wie die offensichtlichen Täter immer wieder entkommen. David ist der einzige Hebel, mit dem er ansetzen könnte, aber der hat Angst. Immer wieder versucht Stedefreund, ihm klar zu machen, dass er auf Davids Seite ist, aber er rennt gegen Wände. Das ist ein mieses Gefühl, so ohnmächtig zu sein.
Man kennt Sie als Hauptkommissar Stedefreund, der emotional ist und immer mal wieder in Fettnäpfchen tritt. In "Brüder" erlebt man Sie besonnener. Ist Stedefreund reifer geworden?
Das würde ich nicht sagen. Vielleicht geht er im nächsten Fall wieder explosionsartig hoch oder verzweifelt lautstark an Ingas Sturheit. Oder vielleicht ist er auch verknallt und hüpft mit rosa Brille durch den Fall. Das ist das Tolle am Bremer "Tatort". Man weiß vorher nie, was einen erwartet!
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