»In der Vorbereitung auf die Produktion der Musik für den „Tatort: Was bleibt“ haben Regisseur Max Zähle und ich intensiv über die Visualisierung des Films gesprochen. Seine Vision war es, durch die von Neo Noir beeinflusste Bildsprache eine sehr dichte emotionale Tiefe zu erzeugen, um extrem nah an den Charakteren der Geschichte zu bleiben. Schnell wurde uns klar, dass genau diese Authentizität und Wahrhaftigkeit nur über eine reale und menschliche musikalische Performance erzielt werden kann. Der Score (die Filmmusik) sollte keine reine Behauptung bleiben oder eine oberflächliche Vertonung von Emotionen darstellen. Er sollte den Emotionen ihre Seele und Tiefe geben.
Nach ersten Gesprächen mit der Produzentin, Katinka Seidt, und dem verantwortlichen Redakteur des NDR, Donald Kraemer, wurde unsere Idee sehr enthusiastisch und tatkräftig unterstützt. So ergab sich die Möglichkeit, den Score zusammen mit dem NDR Radiophilharmonie Orchester zu produzieren. Unter der künstlerischen Leitung von Christian Schuhmann fanden die Aufnahmen im Juni 2023 im großem Sendesaal des NDR Landesfunkhauses in Hannover statt. Eine Besonderheit war hierbei die Zusammenführung der elektronischen Elemente des Scores mit der Performance des Orchesters. Es bedurfte einer genauen Ausbalancierung der Dynamiken und Spielweisen, so dass die Dramaturgie des Films bestmöglich ergänzt wird. Die modernen Spieltechniken des Orchesters verschmelzen mit den elektronischen Klängen zu einer Klangwelt, die das Geheimnis und die Wahrhaftigkeit von „Was bleibt“ spürbar machen.«
Kommentare