Mi., 03.04.24 | 22:50 Uhr
Das Erste
NATO – wer wird Europa schützen?
Deutschland und die NATO bewegen sich seit dem Ukraine-Krieg in der Sicherheitspolitik in eine neue Richtung. Im Osten entstehen wieder Fronten, von denen man jahrzehntelang dachte, dass sie hinter uns liegen. Mit Russland kommen frühere Feinde zurück, mit der Türkei werden manch alte Freunde immer unbequemer und mit einer USA unter Donald Trump verliert die NATO möglicherweise bald einen Verbündeten.
Die ARD-Story blickt anlässlich des 75. Jahrestages der NATO-Gründung auf Deutschlands Rolle im Militärbündnis. Was wurde in den letzten Jahren versäumt und muss sich jetzt ändern? Wie gut ist Deutschland auf den Kriegsfall vorbereitet? Und wenn sich die USA zurücknehmen, kann Deutschland überhaupt eine Führungsrolle in der NATO übernehmen? Friederike Rohmann und David Holland fragen, wohin und wie schnell das alles gehen wird.
Der Film verfolgt eine Truppenverlegung der Bundeswehr in Richtung Baltikum und lässt internationale Expertinnen und Experten sowie aktive und ehemalige NATO-Befehlshaber zu Wort kommen. Im Fokus der Dokumentation liegen logistische Fragen und Probleme, mit denen die NATO konfrontiert ist. Außerdem werden die Schwachstellen von Artikel 5 - der NATO-Beistandserklärung - offengelegt. Denn eindeutig geklärt ist die Situation bei einem Angriff auf ein NATO-Land nicht.
Im Jahr der US-Wahlen fragt der Film: Wie wichtig sind die USA für die NATO? Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton ordnet ein, wie kurz die USA 2018 tatsächlich davorstand, die NATO zu verlassen. Was wären die Folgen gewesen und kann sich das vielleicht wiederholen? Welche Bedeutung hätte es für das transatlantische Verteidigungsbündnis, wenn Donald Trump erneut Präsident werden würde?
Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen und der zunehmenden Spannungen an den Grenzen Europas stellt sich die Frage: Muss Deutschland in der NATO führen, weil die USA sich womöglich immer mehr aus dem Bündnis zurückziehen werden? Die Dokumentation zeigt verschiedene Perspektiven auf die transatlantische Partnerschaft und die damit verbundenen Herausforderungen, wobei sie gleichzeitig den Blick auf Deutschlands Beitrag und seine potenzielle Führungsrolle innerhalb der NATO richtet.
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