Interview mit Christian Jeltsch
Drehbuchautor von "Tatort: Hundstage"
Dieser Tatort erzählt von einem Familiendrama. Wie kam es zu dem Titel "Hundstage"?
Die Szene, in der ein Hundeführer einer Spur durch die ganze Stadt folgt und dabei alles drum herum still steht, war eines der ersten Bilder zu diesem Tatort. Stephan Wagner hatte mir davon erzählt. Dazu kam, dass die Geschichte im Sommer spielt. An den heißesten Tagen im Jahr, den Hundstagen. Das passte perfekt. Zudem sind es natürlich auch harte Tage für Faber und Bönisch, die in diesem Fall emotional gefordert werden.
Eine Mutter, die glaubt, ihren vor Jahren entführten Sohn auf der Straße wiedererkannt zu haben: Gab es für diese Geschichte eine reale Vorlage?
Seit ich Vater bin, ist das Verschwinden der Kinder auch mir eine immer wieder präsente Angst. Gleichzeitig sind diese Geschichten sehr emotional und spannend. Auch deshalb bekommen sie große Aufmerksamkeit. So wie die Fälle von "Maddie" oder "Natascha Kampusch". Die Idee für den Tatort war, durchzuspielen, wie es wäre, wenn es im Fall des Verschwindens eines Kindes nach Jahren ein Happy End gäbe. Daraus ergab sich die Frage: Wäre es überhaupt ein Happy End? Wenn ja, für wen? Bei der Recherche stieß ich auf einige Fälle, in denen verschwundene Kinder wieder aufgetaucht waren. Unter anderem ein Fall aus den USA, in dem, wie in unserem Tatort, eine Mutter als einzige nie an den Tod des Kindes glaubte und es dann Jahre später tatsächlich wiederfand.
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