Wotan Wilke Möhring über den Fall
Thorsten Falke ist ein Terrier. Das sagt zumindest ein Verdächtiger über ihn. In Wahrheit ist er vor allem dünnhäutig. Falke ist entsetzt über den sinnlosen Tod eines jungen Einbrechers, der erschossen auf dem Wohnzimmerteppich liegt. Notwehr oder Selbstjustiz? Die Anzeichen verdichten sich, dass die Nachbarschaftshilfe besorgter Bürger die Grenzen der Legalität überschreitet. Der impulsive Kommissar kann bei Verhören kaum noch seinen Beißreflex kontrollieren. Als auch er selbst und sein Sohn bedroht werden, droht er, die Nerven zu verlieren.
Statement von Wotan Wilke Möhring
»Falke weiß, was Stimmungsmache anrichten kann.«
»In diesem Fall ist Falkes Schicksal mit dem des Toten verknüpft. Er verhört diesen Jungen, den Kleinkriminellen, und lässt ihn dann laufen, auch weil der ihm vielleicht sympathisch ist und er ohnehin keine Beweise gegen ihn in der Hand hat. Dann begeht der Junge wieder einen Einbruch und wird erschossen. Das geht Falke nahe. Außerdem wird er selber Opfer von Hasskommentaren. Lange nimmt er nicht ernst, wie schnell sich Dinge viral verbreiten. Erst als der Netzmob zuschlägt und seinen Sohn angreift, sieht Falke, wie gefährlich sich Hetze im Internet auf die Realität auswirkt. Auch die Polizei ist den Hatern hilflos ausgeliefert. Spannend ist, dass durch die ständigen Postings der Nachbarschaftswache der Wettlauf gegen die Zeit noch eindrücklicher erzählt werden kann. Falke ist von Anfang an genervt von den Bürgern, die sich zusammenrotten und gegen die Polizei polemisieren, ohne die Fakten zu kennen. Er weiß, was diese Stimmungsmache anrichten kann. Eigentlich ist die Idee gut, sich zu organisieren, auf den Nachbarn zu achten, aber diese Bürgerwehr macht eben nicht einfach nur einen Spaziergang im Kiez, sondern maßt sich Polizeigewalt an. Das geht zu weit. Falke und Grosz arbeiten jetzt auf Augenhöhe zusammen. Grosz geht dabei selbstbewusst ihren Weg.«
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