Philipp Hochmair als Alexander Haller

Philipp Hochmair in seiner Rolle als Alexander Haller
Philipp Hochmair in seiner Rolle als Alexander Haller | Bild: ARD Degeto/Mona Film / Philipp Brozsek

Alexander Haller war Chefinspektor der Mordkommission Wien, bis er durch eine Autobombe nicht nur sein Augenlicht verlor, sondern auch die Liebe seines Lebens, Staatsanwältin Kara. Ein Trauma, das kaum zu bewältigen ist. Haller beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen, doch die kuriose Begegnung mit Nikolai Falk im nächtlichen Wien ändert alles. Haller lebt mit seiner riesigen Plattensammlung in einer Suite des familieneigenen Hotels. Im Alltag auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, ist ihm jedoch ein Graus. Dabei kann er sich hundertprozentig auf seine Sinne verlassen: Er riecht, schmeckt, hört und fühlt jetzt viel intensiver – und nutzt diese Fähigkeiten bei seinen Ermittlungen gekonnt zu seinem Vorteil.

Fragen an Philipp Hochmair

Sie sind Meisterschüler von Klaus Maria Brandauer und ein gefeierter Theaterschauspieler, touren gerade mit Ihrer Band Elektrohand Gottes durch Deutschland und Österreich. Jetzt spielen Sie einen blinden Ex-Kommissar. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?

Die besonderen Kräfte, die aus der Fokussierung auf die anderen Sinne resultieren, machen Haller zu einem ganz anderen Polizisten. Ein Blinder ermittelt, dieser fast komische Widerspruch, hat mich in unserer so vollen Krimi-Landschaft sehr gereizt.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Der "Dialog im Dunkeln", ein interaktives Museum von Blinden für Sehende, in dem man als Sehender die Perspektive eines Blinden einnimmt, war für mich der erste Einstieg in die Rolle. Eine ganz essentielle Erfahrung, die ich jedem sehr ans Herz legen möchte. Aus diesem Erlebnis hat sich bei mir schnell eine Fantasie für die Rolle entwickelt.

In der Serie "Vorstadtweiber" explodieren Sie als intriganter Politiker Schnitzler regelmäßig. Ihr blinder Ex-Kommissar Haller ist das genaue Gegenteil – in sich gekehrt und hochsensibel. Wie viele Seelen tragen Sie in Ihrer Brust?

Ein Schauspieler spielt im besten Fall viele Rollen und hat doch nur eine Seele ... Schnitzler und Haller sind für mich wie Brüder. Nur ist der eine gut und der andere ist böse.

Sie sind gebürtiger Wiener und leben zeitweise in Hamburg und Berlin ...

Das Pendeln zwischen den beiden Ländern macht mir große Freude und ergänzt sich sehr gut. Und diese Ergänzung findet für mich auch bei "Blind ermittelt" statt, wenn ein Deutscher und ein Österreicher ermitteln. Ich finde auch gut, dass der ORF und Das Erste gleichzeitig ausstrahlen.

Welcher Ort steht für Ihr "Wien-Gefühl"?

Das Wiener Burgtheater ist der Ort, der mein Wien-Gefühl am besten repräsentiert. Es war in meiner Kindheit mein erster Berührungspunkt mit der Welt, in der ich jetzt zu Hause bin, damals noch als Zuschauer.

Welches Gericht würden Sie einem Wien-Neuling ans Herz legen?

Ich empfehle veganen Tafelspitz! Das ist die Idee einer österreichischen Revolution: Fleischlos mit altösterreichischem Geschmack.

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