Gespräch mit den Autoren Murmel Clausen und Andreas Pflüger

Lessing steht in einem Gewächshaus.
Hauptkommissar Lessing bei seinen Ermittlungen in Lupos Gewächshaus. | Bild: MDR / Anke Neugebauer

Der Tatort aus Weimar ist bekannt für seine skurrilen und liebenswürdigen Geschichten. Was ist die Quelle Ihrer nicht versiegenden Inspiration?

Clausen: Wasser aus der Ilm.

Pflüger: Das und unsere häufigen Expeditionen ins dunkle Herz Thüringens. Immer wieder stoßen wir auf Stämme – sie nennen es dort Dörfer – die seit Jahrhunderten keinen Kontakt zur Außenwelt hatten.

Clausen: Man lädt uns dann auf ein Gläschen grobe Wurst ein und die Ältesten erzählen uns ihre Legenden.

Pflüger: Und wenn das Drehbuch fertig ist, sagen wir immer: Genau so hat man es uns berichtet.

Clausen: Wir legen großen Wert auf den dokumentarischen Charakter unserer Bücher. Die schönste Zuschauerpost wird uns von den Brieftauben aus Thüringen gebracht, die übrigens auch hervorragend schmecken.

Pflüger: Mit Zwiebelkompott vom Rost.

Ludwig Maria Pohl – vom pflichtbewussten Polizisten zum Geiselnehmer. Hätten Sie das anfangs gedacht?

Pflüger: Ja. Es war sofort klar, dass in Lupos Nischel der Wahnsinn nistet. Er ist eine Mischung aus einem Wahnsinnigen und einem vollkommen Irren. Mit einer Spur Geisteskrankheit.

Clausen: Ganz ehrlich: Als wir den kakaoschlürfenden Kollegen der Hauptkommissare das erste Mal haben auftreten lassen, haben wir uns intensiv gefragt, ob so jemand überhaupt diensttauglich ist. Pflüger war sehr skeptisch. Dann sind wir in Meuselbach-Schwarzmühle in eine Verkehrskontrolle geraten. Das war’s dann mit der Skepsis.

Warum muss man den Tatort "Der scheidende Schupo" unbedingt anschauen?

Pflüger: Der Zuschauer sollte eine Leidenschaft für Fliegerbomben, Armbrüste, Biotoiletten und Mausoleen haben. Dann könnte das Werk gefallen.

Clausen: Oder man begeistert sich für Porzellan. Das wurde schließlich in Thüringen erfunden.

Pflüger: Es geht um Leidenschaft, verzweifelte Liebe, verfeindete Erben, lebenslange Traumata und die Konsequenzen eines geschwänzten Elternabends im Kindergarten.

Clausen: Und um Mord!

Pflüger: An einem Menschen!

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.