Statement von Kameramann Andreas Höfer

Guido Wachs (Peter Trabner) hat Katrin König (Anneke Kim Sarnau) in der Hand.
Guido Wachs hat Katrin König in der Hand. | Bild: NDR / Christine Schroeder

»Die Ruinenstadt auf der Halbinsel Wustrow war ein ganz tolles Motiv und auch eine Überraschung.«

»Ich stelle mich mit den Bildern in den Dienst der Geschichte, ich möchte die Geschichte so gut und so emotional wie möglich rüberbringen. Dazu nehme ich die Kamera gern auf die Schulter, denn so kann ich sehr leicht auch geringfügig reagieren und mich optimaler hinstellen. Der Schauspieler ist dadurch gleichzeitig freier, er kann sich drehen, wie er will, und ich kann den schönsten Blick suchen, also ihn sozusagen beobachten. Dadurch kommt eine gewisse Authentizität und vor allem Nähe zu den Figuren, zur Geschichte zustande. Das wird von den Regisseuren immer gern genutzt. Und die Schauspieler lieben es auch. Als Kontrast zu dieser eher düsteren Kriminalgeschichte wollten wir bewusst den Sommer weitererzählen, in dem die Handlung spielt. Aber meine Bildsprache ist ohnehin nicht so dunkel. Das mag ich nicht, weil ich es oftmals als zu artifiziell empfinde. Ich habe hier eine Kamera benutzt, die nicht oft verwendet wird: eine Panasonic mit einer extrem hohen Empfindlichkeit von 5000 ASA. Auf die Weise kann man mit Glühlampen, Taschenlampen oder Handydisplays ausreichend Licht erzeugen. Man kann mit natürlichem Licht arbeiten, und das wirkt dann auch sehr natürlich. Die Ruinenstadt auf der Halbinsel Wustrow war ein ganz tolles Motiv und auch eine Überraschung. Die ganze Insel liegt quasi im Dornröschenschlaf, das ist wie eine verwunschene Welt. Allein an diesem Ort könnte man einen ganzen Film drehen. Wir sind die Ersten überhaupt, die dort drehen durften. Das Gelände ist eigentlich abgesperrt wegen ungeklärter Baupläne etc. Zu DDR-Zeiten saß dort die Sowjetarmee, davor war es eine Kasernenstadt der Nazis. Wir haben da auch mit Kameradrohnen gearbeitet, damit der Zuschauer sich schnell ein Bild machen kann von diesem skurrilen Ort und um ihn in seiner ganzen Schönheit zu würdigen.«

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