Susanne Bormann als Franzi
In Ihrer Rolle als Franzi müssen Sie zu einer Notlüge greifen, um sich und ihren Klienten vor dem wirtschaftlichen Untergang zu bewahren. Was war ihre waghalsigste Wahrheitsbeugung bis dato?
Ich hatte Gott sei Dank so viel Glück bisher in meinem Leben, dass ich nicht viele Notlügen brauchte. Ich bin vielleicht als Teenager nicht immer mit der vollen Wahrheit rausgerückt. So habe ich meinen Eltern beispielsweise nur erzählt, dass ich am Wochenende bei einer Freundin in Berlin übernachte (ich selbst hab etwas außerhalb gelebt.) Dass wir regelmäßig bis morgens durchgefeiert haben, haben wir besser mal verschwiegen.
Der Film ist eine waschechte Fish-Out-Of-Water-Komödie: Hat es Sie selbst schon mal in eine Ihnen ungewohnte, möglicherweise ganz und gar fremde soziale Umwelt verschlagen?
Ich liebe es zu reisen und von anderen Sprachen und mir unbekannten Menschen und Orten umgeben zu sein und in eine fremde Welt eintauchen zu dürfen. Ich empfinde das jedes Mal als großes Privileg und Bereicherung. Im Prinzip eröffnet aber jede neue Rolle eine völlig fremde Welt, in die ich eintauchen darf. Das ist ein Grund, warum ich meinen Beruf so liebe, dass er mir ständig ermöglicht, andere Perspektiven einzunehmen.
Sie selbst sind im wahren Leben mit einem Musiker liiert. Da muss Ihnen die Zusammenarbeit mit der Rolle des Alexander Gromberg ja wie ein Heimspiel vorgekommen sein. Wieviel Wahres steckt in der Geschichte?
Tourmanager sind anscheinend – wenn sie gut sind – eierlegende Wollmilchsäue und gewohnt, das Unmögliche möglich zu machen. Diese Kombination aus einem toughen und gleichzeitig sehr aufopfernden und herzlichen Temperament gepaart mit dem Drang, alles unter Kontrolle zu haben, ist meinem Freund auf jeden Fall schon öfters untergekommen und hat mich auch für die Figur Franzi inspiriert. Die meisten Musiker sind sehr disziplinierte, fleißige Charaktere, da es viel Übung erfordert, sein Instrument so perfekt zu beherrschen, dass man vom Musikmachen leben kann. Aber es gibt natürlich auch chaotische und extreme Persönlichkeiten in der Branche, keine Frage.
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