Sebastian Bezzel als Sven Gose und Alexander Gromberg
Sven ist eine waschechte Fish-Out-Of-Water-Rolle: Er muss innerhalb weniger Tage ein völlig anderes Leben annehmen. Können Sie sich an eine eigene Lebenssituation erinnern? Hat es Sie selbst schon mal in eine Ihnen ungewohnte, möglicherweise ganz und gar fremde soziale Umwelt verschlagen?
So extrem nicht, aber das kann schon mal passieren. So ähnlich war es bei mir vielleicht im Herbst 2000. Damals war ich noch fest angestellt beim Theater, und innerhalb einer Woche hat sich mein ganzes Leben komplett verändert. Wegen eines Rollenangebots für einen Film bin ich innerhalb von zwei Wochen aus dem eher beschaulichen München nach Berlin gezogen und habe meine Festanstellung am Theater gekündigt. Das war eine riesige Veränderung: Jetzt geht’s voran, ich konnte es selbst kaum glauben. Aber so krass wie bei Sven habe ich das noch nicht erlebt.
Für Sven geht ein Jugendtraum in Erfüllung: Er wollte immer in einer Rockband spielen, aber sein Vater wusste das zu verhindern. Welcher Jugendtraum blieb Ihnen bis jetzt unerfüllt?
Dass ich nach einem aufregenden Endspiel in der 120sten Minute den Weitschuss in den Winkel setze und danach den Champions League Pokal in die Höhe strecken darf. Ich befürchte allerdings, dass sich dieser Wunsch auch nicht mehr erfüllen wird.
Wer stand für die Rolle des Gromberg Pate?
Viele und keiner. Ich habe viel recherchiert, viele Youtube-Abende verbracht, und natürlich kannte ich die Skizzen und wusste schon, wie der ausschauen wird. Da lag natürlich Billy Idol nahe, aber auch Farin Urlaub oder Campino. Die hab ich mir natürlich angeschaut, aber es gibt nicht das eine Vorbild. Die stecken da irgendwie alle drin.
Im Tatort und den Eberhofer-Filmen spielen Sie ja eher ruhige Charaktere. Wie war es nach den letzten Filmen für Sie bei "Gromberg" mal wieder "die Sau rauszulassen"?
Ja wie das so ist, wenn man die Sau rauslassen darf: Das kann sehr viel Spaß machen! Wobei es auch sehr anstrengend war, weil es halt auch zwei Rollen waren. Das Schöne ist, dass ich auch mal was ganz anderes machen durfte und mich mal so richtig verkleiden konnte. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.
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