Jasmin Gerat über ihre Rolle "Stascha" und die Dreharbeiten

Stascha (Jasmin Gerat) geht der Fall sehr nahe.
Für Stascha wird der Fall immer persönlicher. | Bild: ARD Degeto / Conny Klein

Ihre Premiere als Kommissarin Stascha Novak haben Sie im letzten Jahr mit großem Zuspruch der Presse und des Publikums gemeistert. Welche Hoffnungen und Wünsche sind für Sie mit der Rolle verknüpft?

Mit der Figur der Stascha ging mein Traum in Erfüllung, die Lebensgeschichte einer Frau über einen längeren Zeitraum entwickeln und vertiefen zu können. Insofern bin ich auf ganzer Linie erfüllt und gespannt, welche Geheimnisse und Untiefen ich von Stascha noch entdecken und erleben werde.

Wie haben Sie die Dreharbeiten für die beiden neuen Filme in Erinnerung?

Es waren meine ersten Dreharbeiten in der Pandemie, daher war durch die strengen Hygiene-Auflagen natürlich alles etwas anders und erstmal neu für jeden von uns. Insgesamt fand ich es unglaublich bewegend, wie glücklich das gesamte Team war, endlich wieder arbeiten zu dürfen. Wir haben zwei Filme mit einem sehr großen Filmteam ohne besondere Vorkommnisse gewuppt, und ich war am Ende irre stolz auf diesen besonderen Zusammenhalt und die Kollegialität zwischen den kroatischen und deutschen Teammitgliedern.

"Jagd auf einen Toten" ist für Stascha ein sehr persönlicher Fall. Was hat die Geschichte für Sie und Ihre Arbeit besonders gemacht?

Ich habe erst nach den Dreharbeiten gespürt, wie kräftezehrend es war, diese Geschichte zu erzählen; ein dramatisches Ereignis jagte das nächste. Stascha kommt in der gesamten Folge nicht einmal zur Ruhe. Ich habe mich gefühlt, als säße ich in einer emotionalen Achterbahn. In diesem besonderen Fall konnte ich die Rolle nach Feierabend nicht komplett am Set lassen; das Erlebte wirkte noch lange nach und die Story beschäftigte mich auch in den Nächten unterbewusst weiter. Es ist eine extrem persönliche und emotionale Folge für Stascha geworden und ich bin happy mit der filmischen Umsetzung und dem Ergebnis!

Im zweiten Fall "Die Patin von Privonice" ermittelt Stascha teils auf eigene Faust.

Ich liebe diesen Zug an ihr – vielleicht auch, weil ich es aus meinem eigenen Leben gut kenne: Dieser ureigene Rhythmus, dessen Tempo man folgen muss. Und Staschas innerer Druck, immer schnell zu sein, sofort ihren Impulsen zu folgen, die Erste zu sein, die den Fall löst, lässt einfach nicht zu, dass sie langwierige Dienstwege abwartet. Also wagt sie auch hier wieder den Alleingang und vertraut ohne Zweifel auf ihre Intuition.

Wie wichtig ist Teamarbeit für Stascha?

Bisher war Stascha ganz klar eine Einzelgängerin. Sie kommt aus dem Dezernat in Zagreb, in dem es ausschließlich frauenfeindliche Mobbing-Kollegen gab. Sie begreift langsam, aber sicher, dass Emil und Borko echte Kollegen sind, loyal und verlässlich. So etwas hat sie in der Zusammenarbeit mit Männern noch nie erlebt. Das irritiert und berührt sie zugleich. Und auch, wenn man den Eindruck gewinnen könnte, dass sie auch ohne die Jungs kann – dem ist nicht so! Sie liebt ihr Team und braucht diesen sicheren Rückhalt unbedingt.

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