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Weltspiegel extra: Machtkampf in Venezuela

Weltspiegel extra: Machtkampf in Venezuela | Bild: picture alliance / AA / Marcelo Perez Del Carpio

Xenia Böttchers Reportage zeigt den erbitterten Machtkampf zwischen Opposition und Regierung in Venezuela. Ein Land mit zwei Präsidenten: Der eine, Nicolas Maduro, stützt sich auf das Militär und gefälschte Wahlen. Der andere, Juan Guaidó, selbsternannter Übergangspräsident, unterstützt durch die Massen in Venezuela und durch viele Regierungen weltweit, unter ihnen die USA. Es ist ein Machtkampf, in dem der Jugend womöglich eine Schlüsselrolle zufällt. Die Parolen des Regimes verfangen bei ihnen nicht mehr.

Zum heißen Krieg auf der Straße ist es bis jetzt noch nicht gekommen. Noch belauern sich beide Seiten. In Caracas streiten sich Regimegegner und -unterstützer darüber, wer mehr Menschen für die jeweilige Demonstration mobilisieren kann. Die meisten Beobachter sehen die Gegner Maduros vorn.

Die Versorgungslage ist katastrophal

Regierungsanhänger wie Mariella wollen die Revolution mit ihrem Leben verteidigen. Dabei gehen ihnen aber die eigenen Leute mehr und mehr von der Fahne. Wir zeigen, wie sich die Stimmung in den Armenvierteln verändert. Hier hatte Maduro seine Machtbasis, unterstützt durch bewaffnete Banden. Aber auch hier regt sich Unmut, zu katastrophal ist die Versorgungslage. "Zwanzig Jahre und für uns Arme ist nichts besser geworden, wir sind reingelegt worden", das denken immer mehr Menschen in den Barrios, den Armenvierteln.

Wilvis ist einer von ihnen. Er spricht aus, was viele mittlerweile denken. Wilvis kennt nichts anderes als den venezolanischen Sozialismus, aber er ist davon überzeugt, dass jede andere Gesellschaftsform eine bessere Alternative wäre. Sein Onkel starb an Medikamentenmangel, einfache Antibiotika waren nicht mehr zu bekommen.

Leere Regale in Supermarkt
In Venezuela werden Lebensmittel immer knapper | Bild: dpa / picture-alliance

Wilivis studiert Musik – eigentlich. Aber auch das wird immer schwieriger, denn viele Dozenten haben sich ins Ausland abgesetzt. Auch deshalb zieht es Wilvis auf die Straßen, er demonstriert für Guaidó. Mit seiner Posaune ist er zu einer Ikone der neuen Protestbewegung geworden, zur Strafe warfen ihn die Sozialisten aus dem Studentenwohnheim.

Es sind solche Geschichten, die das ARD-Team in Caracas eingefangen hat. Geschichten von Menschen, die – wie das Land – ums Überleben kämpfen. 

Stand: 19.02.2019 07:46 Uhr

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