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New York: Corona und die Folgen

New York: Corona und die Folgen | Bild: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx

78 Tage Lockdown, eine Million New Yorker – über Nacht arbeitslos 75.000 allein rund um den Times Square.
Auch Schauspieler Kevin trifft es mit voller Wucht. Die Lichter am Broadway gingen als erstes aus. Der Motor, der die Stadt am Laufen hält, ausgebremst.

Drei Jahre später: Die Touristen sind zurück. Und für Kevin geht die Show wieder los: "Die Leute kommen wieder zum Times Square, um Broadway-Shows zu sehen. Sie kaufen Tickets, lachen, klatschen und singen mit – ein großartiges Gefühl."

Wie vor Covid!

Probe für den großen Abend. Endlich wieder in Highheels als Whitney Houston auftreten, endlich wieder mit Publikum, der Saal so eng bestuhlt wie vor Covid. Doch für die Künstler ist die Pandemie nicht vorbei. Kein Auftritt ohne Test.
Lange war ungewiss, ob Kevin jemals wieder als Sänger und Tänzer auftreten kann. Die Theaterindustrie, die allein mit Tickets zwei Milliarden Dollar verdient, kommt nur langsam wieder in Gang.

Sirenen – Tag und Nacht

Mehr als 800 Tote am Tag, die Kliniken völlig überlastet, die Krankenschwestern – beklatscht, bewundert, und gefährlich schlecht ausgestattet: Aretha Morgan hat damals im Epizentrum der Pandemie gearbeitet. Die Fahrt zum Krankenhaus – jeden Tag ein Wechselbad der Gefühle für die alleinerziehende Mutter. Ihre drei Jungs mussten zu Hause bleiben, sie zur 12-Stunden-Schicht: "Es war gespenstisch, vor allem morgens, wenn die Sonne aufging, ich zur Arbeit fuhr und kein Mensch auf der Straße war. Aber ich habe mit meiner Familie beschlossen, ich mache weiter und tue, was ich tun muss. Und versuche, mich zu schützen, so gut es geht."

Vor allem am Anfang war das jeden Tag eine Herausforderung auf der Covid-Station. Wie überall, gab’s auch hier nicht genug Schutzkleidung. Ständig mit dem Virus konfrontiert, aber ihre Masken mussten Aretha und ihre Kolleginnen zum Teil selbst nähen.
45.000 Menschen sterben in New York, Aretha hat viele in ihren einsamen Tod begleitet. Dafür wurden sie damals gefeiert.
Doch etliche Kolleginnen haben gekündigt, sind traumatisiert, jede fünfte Krankenschwester hat den Druck nicht mehr ausgehalten. USA-weit fehlen mindestens 275.000 Pflegekräfte, jedes Jahr. Für Aretha und ihre Kolleginnen bedeutet das: Mehr Arbeit, weniger Zeit für die Patienten, längere Schichten, kaum auszuhalten: Aretha, die Kämpferin. Doch nachts in ihren Alpträumen holt es sie manchmal noch ein, das Virus, das ihr Leben für immer verändert hat.

In New York gilt eine neue Zeitrechnung – vor und nach Covid. Doch die Stadt lebt. Der sprichwörtliche Optimismus ist resistenter als jedes Virus.

Autorin: Marion Schmickler, ARD New York

Stand: 26.02.2023 19:02 Uhr

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Bayerischer Rundfunk
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