Interview mit Andreas Thiele
Die Dreiecksgeschichte und Michaels Erblindung
DasErste.de: Andreas, wie kommt das eigentlich mit Rosalie und Jacob? Was interessiert Rosalie an einem Stallburschen, und was interessiert einen Stallburschen an Rosalie?
Andreas Thiele: Naja, wo die Liebe eben so hinfällt … Rosalie und Jacob haben eine Affäre. Jacob sagt ihr daraufhin: "Du weißt es doch auch." Rosalie unterdrückt ihre Gefühle für Jacob, doch ihren Träumen kommen ihre Gefühle wieder nach oben. Zum Beispiel als sie träumt, Jacob zu heiraten.
Ist das nur ein harmloses Techtelmechtel oder mehr?
Da ist mehr als Verknalltsein, von beiden Seiten aus. Auch wenn Rosalie Michael von ganzem Herzen liebt. Dann passiert der Unfall, der alles verändert. Rosalie versucht, Jacob aus dem Weg zu gehen, was nicht so einfach ist.
Warum?
Michael sagt Jacob am Krankenbett: "Bitte kümmere dich um Rosalie." Jacob gibt also sein hochheiligstes Versprechen und das muss er einhalten. Er ist ein Mann mit sehr viel Mitgefühl und einem großen Herzen. Außerdem fühlt er sich mitschuldig am Unfall. Jetzt muss er sich mit Michael auseinandersetzen, ihn und Rosalie sogar trösten.
Wie geht es Jacob damit, dass Rosalie sich abwendet?
Schlecht. Er will von ihr was Konkretes, wird aber dauernd abgewiesen. Daher verbeißt er sich in die Idee, nicht locker zu lassen. Er fühlt sich auch in seinem Stolz angegriffen und schreit sie beispielsweise an: "Ich mache Schluss" – auch, wenn sie gar nicht zusammen sind. Dann versucht er wieder, sie sich aus dem Herzen zu reißen. Irgendwie hat Jacob das Gefühl, dass er immer der unglückliche Dritte ist – das war bei Simon und Maike ja auch schon so.
Ist es denn realistisch, dass sich der nette Jakob in die intrigante und zickige Rosalie verliebt?
Zunächst ist Rosalie ja wirklich kaltherzig und zickig. Die Affäre entsteht ja aus einer Abenteuerlust heraus. Doch daraus entwickelt sich dann eine ehrliche Herzenssache. Jacob kennt Rosalies Schwächen und liebt sie trotzdem. Sie hat eine harte Schale und ein riesengroßes Herz. Wegen ihrer Schuldgefühle zieht Rosalie dann die Notbremse.
Durch die Dreiecksgeschichte hat sich ja Dein Drehpensum erhöht, oder?
Ja, ich hab jetzt mehr zu spielen. Das tut mir aber auch sehr gut, so komme ich richtig in einen Spielfluss rein.
Du hast ja auch schon ein paar "Bettszenen" mit Deiner Kollegin Natalie gedreht. Wie ist das?
Ich muss zugeben, dass ich anfangs sehr nervös war, da ich ja auch zum ersten Mal überhaupt Bettszenen zu drehen hatte und nicht genau wusste, wie das so wird. Allerdings macht mir das Spielen mit Natalie immer viel Spaß und so hatten wir es recht lustig während diesen Szenen.
Hast Du schon öfter den Liebhaber gespielt?
Ein paar Mal hatte ich schon das Vergnügen, ja, und ich kann mich auch noch an meinen ersten Bühnenkuss erinnern. Das war auch zufälligerweise mein erstes Theaterstück. Und zwar durfte ich damals als kleiner Bub in unserer Theatergruppe im Dorf meine hübsche Nachbarin küssen, als ich den Prinzen in "Dornröschen" spielte. Das war ein guter Anfang. (lacht).
Wie kamst Du dann zur Schauspielerei?
In meiner Abiturzeit hab ich Schlagerrevuen gemacht, um Geld zu verdienen. Außerdem hab ich in einer kleinen Aufführung den Puck aus dem Sommernachtstraum gespielt. Da hat jemand gesagt: "Bewirb dich doch an einer Schauspielschule". Davor hatte ich noch gar nicht daran gedacht, mein Hobby zu einem Beruf zu machen. Also hab ich mich an Schulen beworben, und bin beim fünften oder sechsten Mal an der August-Everding Schule in München genommen worden. Nach den vier Jahren Ausbildung hab ich an der Luisenburg in Wunsiedel Theater gespielt, bin dann nach Hamburg gezogen. Dort hab ich in Studentenproduktionen gespielt und kleinere Episodenrollen. Danach bin ich an die Schauburg – Theater der Jugend nach München und das Metropol-Theater. Derzeit spiel ich da neben den Dreharbeiten noch in "Black Rider" mit.
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