Jan Josef Liefers im Interview
Prof. Karl-Friedrich Boerne
Seit 2002 sind Sie als Prof. Karl-Friedrich Boerne im Einsatz. "Der Hammer" ist bereits der 25. "Tatort"- Fall aus Münster. An welche Situation bei den Produktionen erinnern Sie sich gerne zurück?
Da fällt mir vieles ein, z. B. die Butter-Szene aus dem "Tatort: Sag nichts" ein. Diese Szene wurde komplett improvisiert, um einen Spielfehler bei meiner Rolle Boerne auszubügeln. In einer der ersten Szenen am "Tatort" flankt Boerne lässig über einen liegenden Baumstamm, und ich hatte die Idee, dass er sich dabei einen Hexenschuss zuzieht. Nur eine Szene später im Film geht und steht er aber kerzengerade, denn diese Szene wurde bereits einige Tage vorher gedreht. Niemand hatte das in diesem Moment auf dem Schirm und erst der Mann im Schneideraum erkannte das Problem. So drehten wir kurzerhand den kleinen Dialog über gesalzene und ungesalzene Butter nach:
Thiel fragt Boerne: Hatten Sie heute morgen nicht noch einen Hexenschuss?
Boerne: Ich habe mir eine Spritze gegönnt.
Thiel: Chemische Keule? Keine Angst vor den Nebenwirkungen?
Boerne: Die Nebenwirkungen sind nicht halb so schlimm wie bei gesalzener Butter, sollten Sie in Ihrem Alter übrigens nicht mehr essen.
Thiel: Woher wissen Sie denn, dass ich gesalzene Butter habe?
Boerne: Habe ich mir neulich aus Ihrem Kühlschrank geliehen.
Wie hat sich Prof. Boerne im Laufe der Zeit verändert?
Vor allem ist er älter geworden. Ansonsten bleibt er sich besser treu, ein Einzelgänger, dessen einzige Verbindung zum festen Boden oft genug seine kleinwüchsige, aber großmütige Mitarbeiterin Alberich und der geerdete Herr Thiel sind.
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