Jürgen Werner im Interview
Er schrieb das Drehbuch zum Dortmunder "Tatort: Kollaps"
Der siebte Fall der Dortmunder Kommissare heißt "Kollaps": Worauf bezieht sich der Titel?
Ein sechsjähriges Mädchen kollabiert, in einem Dortmunder Park, aufgrund einer Überdosis Kokain. Dadurch kollabiert das Leben der Eltern. Ihr Weltbild aus Verständnis und Toleranz gerät aus den Fugen. Martina Bönischs Leben kollabiert, nach der Trennung von ihrem Mann, auf ganz unerwartete Weise. Das Verhältnis zwischen Daniel Kossik und Faber wird auf eine neue Ebene gestellt, die man auch als eine Art "Kollaps" bezeichnen kann. Nur Nora gelingt es im Moment ohne "Kollaps" ihr Leben einigermaßen zu meistern. Aber sie hat in letzter Zeit ja auch so einiges durch gemacht.
"Kollaps" ist der sechste Dortmund-"Tatort" aus Ihrer Feder. Aus Ihrer Perspektive: Wo steht das Team Faber, Bönisch, Dalay und Kossik tim Vergleich zu seinen Anfängen. Und was erwartet uns diesbezüglich im neuen Fall?
Die Figuren haben sich gefunden, wie es so schön heißt. Der eine ist ruhiger geworden, der andere etwas wilder. Im vierten Fall "Auf ewig Dein" wurde Fabers Trauma aufgelöst. Im sechsten Fall "Schwerelos" hat der Autor Ben Braeunlich bei Nora Dalay für eine Art Wiedergeburt gesorgt. Im Moment herrscht Aufbruchsstimmung. Die Bücher werden jetzt von wechselnden Autoren geschrieben und alle sind gespannt, wohin die Reise letztendlich geht.
Der "Tatort: Kollaps" zeichnet ein düsteres Bild von Dortmund: Warum? Wie viel reales Dortmund steckt in "Kollaps"?
Dortmund ist eine tolle Stadt, da bricht gar nichts zusammen. Da kann der Tatort "düster" sein wie er will. Die Südkurve hatte in der letzten Saison auch ihre düsteren Zeiten und die mehr als gut überstanden. Faber ist einer, der aneckt, provoziert, politisch nicht korrekt ist. Wenn man dem mit heiler Welt kommt, da langt der sich doch an den Kopf.
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