Interview mit Regisseur Thomas Jauch

Ausnahmsweise mal alle „hinter“ der Kamera: v.l.n.r. Regisseur Thomas Jauch, Kameramann Rodja Kükenthal sowie die Darsteller Jörg Hartmann (Rolle: Peter Faber) und Anna Schudt (Rolle: Martina Bönisch).
Ausnahmsweise mal alle "hinter" der Kamera: Regisseur Thomas Jauch, Kameramann Rodja Kükenthal sowie die Darsteller Jörg Hartmann und Anna Schudt. | Bild: WDR / Thomas Kost

"Zahltag" ist Ihr dritter Dortmunder Tatort. Sie haben vor vier Jahren bei beiden ersten Fällen des Dortmunder Tatort-Teams Regie geführt. Was war in der Zusammenarbeit mit dem Team dieses Mal anders?

Die Zusammenarbeit war äußerst entspannt, weil wir uns so gut kennen und schätzen. Insofern hat sich nichts geändert. Es hat großen Spaß gemacht, nach vier Jahren mal wieder zur "Familie" zurückzukehren. Schließlich war ich seinerzeit einer der Geburtshelfer und freue mich sehr, dass sich der Tatort so gut entwickelt und sich einen festen Platz in der Zuschauergunst erarbeitet hat.

Die Kommissare sind in diesem Fall doppelt gefordert: hier der Mord in der martialischen Rockerszene, da die nervenaufreibenden internen Ermittlungen auf dem Präsidium. Wie hält "Zahltag" die Balance zwischen diesen unterschiedlichen Polen?

Durch Tempo und Timing. "Zahltag" erzählt eine komplexe Geschichte, die vom Zuschauer volle Konzentration fordert. Ich mag solche Geschichten. Wir haben für beide Erzählstränge mit Jürgen Maurer, Oliver Masucci und Milan Peschel großartige Antagonisten gefunden, die sehr dazu beitragen, dass eben diese Balance stimmt. Die Spielfreude aller Schauspieler am Set war riesengroß.

Wer rechnet mit wem ab im "Tatort – Zahltag"?

Ich fürchte so ziemlich jeder mit jedem. Unter den Rockern herrscht Krieg, die Jungen beißen die Alten weg, Brutalität geht vor Ehrenkodex. Und im Präsidium möchte der junge Kollege Kossik den ollen Faber am liebsten mit einem Tritt in den Hintern aus dem Team drängen.

Dieser Tatort hat zwei starke Handlungsstränge. Wie stehen beide im Verhältnis zueinander: Dicke Luft gibt es ja sowohl beim Rockerclub "Miners" als auch im Team der Mordkommission?

Bei "Zahltag" ist die Frage, überlebt Faber sein Disziplinarverfahren, ein weiterer Schwerpunkt der Geschichte. Wie geht das Team damit um? Wer steht hinter Faber, wer ist gegen ihn? Wer denkt nur an sich? Eingefleischte Tatort-Fans werden uns das vielleicht übel nehmen, aber die Ereignisse in den letzten Folgen führten zwangsläufig an diesen Punkt. Da muss man dann einfach mit durch. Ich hoffe auf spannende und unterhaltsame Weise.

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