Fragen an Matthias Brenner
Herr Brenner, was ist Ihnen bei den Dreharbeiten des Tatorts "Wo ist nur mein Schatz geblieben?" besonders in Erinnerung geblieben?
Ich weiß noch, wir drehten gerade den Fundort der Leiche. Als wir wegen zu starken Windes eine etwas längere Pause hatten, setzten sich Sabine und Oli rechts und links neben mich, nahmen mich in den Arm und bedankten sich für die Zeit mit mir und wir machten ein Foto! Es war mein letzter Drehtag!
Als Rechtsmediziner Dr. Katzmann sind Sie seit 2010 festes Mitglied im Ensemble des Bremer Tatorts. Wenn Sie zurückblicken: Gibt es etwas in Ihrer jahrelangen Zusammenarbeit mit Sabine Postel und Oliver Mommsen, das Sie niemals vergessen werden?
Eigentlich ein erster Drehtag überhaupt, vor elf Jahren! Es war damals noch keine feste Figur des Gerichtsmediziners vorgesehen, sondern ich drehte Katzmann als Episoden-Hauptfigur! Florian Baxmeyer, der die meisten Filme mit uns machte, bat mich, meinen Textbeginn vor dem herausgezogen Schubkasten mit der Leiche um mindestens 20 Sekunden nonverbal zu verzögern, um zu erleben, wie die beiden darauf reagieren. Ich verstand seine List und auch sein szenisches Ziel! Die beiden hatten sofort Schalk in den Augen und wussten, es geschieht vielleicht etwas Besonderes. Ich bemerkte einfach, wie diese wunderbaren Kollegen mit mir zusammen, nach quasi meinem spielerischem Vorschlag und Rhythmus spielten. Als wir die Szene im Kasten hatten, konnten wir alle vor Freude das Lachen nicht halten. Ich glaube, das war ein Moment der Initialzündung, dass Sabine wohl stark bei der Redaktion dafür sorgte, dass man doch einen festen Gerichtsmediziner installieren sollte. Und ich weiß, dass die beiden mich damit meinten! Ganz ehrlich, darauf bin ich sehr stolz, dass dieses tolle Team mich einfach dabeihaben wollte!
War das genau der Punkt, den Sie in der Zusammenarbeit besonders geschätzt haben?
Ja, genau diese Art des unverkrampften und inhaltlichen Zusammenspiels. Die Ernsthaftigkeit und trotzdem die Leichtigkeit, aufeinander zu achten, um sich gegenseitig stark machen zu können. Überhaupt hat mir gefallen, was für einen boshaft herzhaften Witz die beiden auch untereinander im Alltag ihrer Arbeit pflegen. Ich weiß nur, dass die jährliche Begegnung mit diesen beiden wunderbaren Menschen mir sehr, sehr fehlen wird!
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