Christoph Busche

Interview mit dem Drehbuchautor

Greta Blaschke (Luise Aschenbrenner) versucht das Leben von Schlüters Tochter zu retten, die keine Luft mehr bekommen hat.
Greta Blaschke ist Rettungssanitäterin und wird zu einem Notfall gerufen. Verzweifelt versucht sie, das Leben von Schlüters Tochter zu retten, die keine Luft mehr bekommen hat. | Bild: MDR/MadeFor / Hardy Spitz

Mit "Rettung so nah" haben Sie Ihren ersten "Tatort" geschrieben. Wie haben Sie sich dem Ermittlerteam genähert und sind in Bezug auf die Entwicklung ihrer persönlichen Beziehungsgeschichten vorgegangen?

Ausgangspunkt für mich war, dass Polizistinnen und Polizisten – ebenso wie Rettungskräfte – Gewalt, Respektlosigkeit und Beleidigungen im Dienst erfahren. Sie wissen, wie es den Betroffenen in diesem Fall geht, sie können sich einfühlen. Auch sie arbeiten in einem Job, in dem es um Sekundenentscheidungen geht und in dem Fehler Menschenleben kosten können. Diese Identifikation bringt sie dazu, neben den Ermittlungen über ihre eigene Rolle als Polizistinnen und Polizisten nachzudenken. Und über persönliche Fehler, die sie vielleicht gemacht haben.

Wie sind Sie auf das Thema der Gewalt gegenüber Rettungskräften gekommen? Verdient dieses Thema Ihrer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit?

Ich wusste, dass Gewalt gegen Rettungskräfte ein Thema ist – aber wie häufig, fast schon alltäglich solche Vorfälle sind, ist mir erst im Zuge meiner Recherchen zu diesem Film klargeworden. Vielleicht zeigt sich da auch eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft. Aber ich finde besonders schockierend, dass Menschen, die ohnehin schon einen harten und psychisch belastenden Job machen, um anderen zu helfen, dann noch auf diese Art und Weise angegangen werden. Darüber sollte auf jeden Fall mehr gesprochen werden.

Bis kurz vor Schluss wissen die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht, wer die Morde an den Rettungssanitätern begangen hat. Es gibt aber auch Fälle, bei denen sie bereits zu Beginn mehr wissen als das Ermittlerteam. Was reizt Sie daran, das Geheimnis erst am Ende zu lüften?

Wenn früh klar ist, wer hinter der Tat steckt, dann läuft es häufig auf ein Duell zwischen Tatverdächtigen und Ermittelnden heraus. Das kann natürlich auch spannend sein. Ich wollte in dieser Geschichte aber verschiedene Facetten der Welt beleuchten, in die wir eintauchen, dabei kommen verschiedene Verdächtige in den Blick. Zugleich sind die Ermittlerinnen unter Druck, denn die Morde an den Rettungskräften gehen ja weiter. So dringen sie Schritt für Schritt zum emotionalen Kern vor, zu der Tragödie, die hinter diesen Morden steckt.

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.