Interview mit Episodenhauptdarstellerin Hannah Schiller und Regisseur Sebastian Marka

Ben Schröder (Wanja Mues) tröstet seine Tochter Talia (Hannah Schiller), im Hintergrund Leonie Winkler (Cornelia Gröschel).
Ben Schröder tröstet seine Tochter Talia, im Hintergrund Leonie Winkler. | Bild: MDR/MadeFor / Daniela Incoronato

Wie hat Hannah Schiller Sie überzeugt?

Sebastian Marka: Hannah haben wir gecastet. Es war sehr schnell klar, dass sie die Figur Talia richtig verstanden hatte und ihre Interpretation hat uns überzeugt.

Sie sind zum ersten Mal in einem "Tatort" zu sehen und spielen eine Episodenhauptrolle. Was macht die Rolle der Talia für Sie besonders?

Hannah Schiller: Für mich war es eine große Ehre, eine Hauptrolle im "Tatort" spielen zu können. Das allein war schon sehr besonders. Außerdem hatte ich wirklich tolle Kollegen, mit denen ich eine großartige Zusammenarbeit erlebt habe. Wanja Mues, der meinen Vater gespielt hat, kannte ich schon von einem Film, den ich davor gedreht hatte und ich habe mich gefreut, dass wir wieder zusammen drehen konnten. Die Rolle selbst ist für mich besonders, weil ich so intensive Emotionen gespielt habe. Die Dinge, die Talia erlebt und die Art, wie sie damit umgeht, sind sehr weit entfernt von meinem Alltag und mir. Deshalb habe ich wirklich jemanden gespielt, der ganz anders ist als ich selbst und das finde ich am spannendsten: Rollen zu spielen, deren Persönlichkeit sich sehr von meiner unterscheidet. Was Talia allerdings mit mir gemeinsam hat, ist die Kunst, durch die wir uns ausdrücken. Genau wie ich malt und zeichnet sie sehr viel. Für den Tatort habe ich deshalb all ihre Zeichnungen und Bilder selbst gemalt, was mir nicht nur großen Spaß gemacht hat, sondern auch eine tolle Möglichkeit war, mich in die Rolle tiefer einzufinden und den Film mitzugestalten.

Welche Herausforderungen barg die Rolle für Sie?

Hannah Schiller: Die intensiven Emotionen waren, neben der Freude, die ich daran hatte, sie zu spielen, natürlich auch eine Herausforderung für mich. Fast jeden Tag habe ich Szenen gespielt, in denen ich weinen oder schreien musste. Oder ich bin nächtlich im Schlafanzug auf nackten Füßen durch den Garten gewandert (lacht). Nach Drehschluss war ich dann manchmal schon sehr müde und angestrengt. Aber das fand ich eigentlich auch schön.

Außerdem war es natürlich auch eine Herausforderung, dass ich viele Dinge spielen und sehen musste, die nicht wirklich da waren. Da Sebastian Marka, unser Regisseur, aber immer sehr genau wusste, wie alles später aussehen sollte und eine sehr genaue Vorstellung davon hatte, was wir erreichen wollten, habe ich mich immer sehr wohl gefühlt und dachte nie, dass ich mit den Herausforderungen alleine bin. Auch Cornelia Gröschel, mit der ich viele gemeinsame Szenen und Drehtage hatte, war nicht nur menschlich, sondern auch schauspielerisch ein tolles Gegenüber!

Ich hatte wirklich eine wunderbare Drehzeit für diesen Film, aus der ich sehr viel mitnehmen konnte.

Zu welchem Zeitpunkt sind Sie in die Arbeit an "Parasomnia" eingestiegen und was war das Spannende an dem Drehbuch und an der Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Erol Yesilkaya?

Sebastian Marka: Ich war von Anfang an dabei und sofort von Erols Geschichte begeistert. Wir haben viele Filme zusammen angeschaut und hatten wirklich Spaß daran, wieder einmal einen neuen Weg im Tatort gemeinsam gehen zu können.

"Parasomnia" zeichnet sich vor allem durch seine Mystery-Elemente aus. Wie sah Ihre gestalterische Vision aus?

Sebastian Marka: Es geht in dem Film um Verdrängung, die sich zwar mysteriös äußert, aber der Zuschauer soll mitfühlen und die Situation nachempfinden können. Deshalb habe ich den Film natürlich gestaltet. Die Inszenierung, das Licht, der Look, all das sollte sich echt anfühlen und dem wahren Leben entsprechen.

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