"Das Drehbuch entstand in enger fachlicher Zusammenarbeit mit Professoren"

Autorin Beate Langmaack über den "Franken-Tatort: Das Recht, sich zu sorgen"

Beate Langmaack (Autorin)
Die Autorin Beate Langmaack schrieb das Drehbuch des "Franken-Tatort: Das Recht, sich zu sorgen". | Bild: BR / Julia Müller

»Wenn ein Zug plötzlich auf freier Strecke stehen bleibt, ärgert sich der Reisende. Oder er kommt mit Fremden ins Gespräch und hat dabei manchmal großes Glück. So wie ich: Neben mir saß Professor Gaby Rune, Direktorin des Instituts für Neuroanatomie in Hamburg. Als ich ihren Beruf hörte, fragte ich ihr sofort etliche Löcher in den Bauch und hoffte inständig, der Zug würde vergessen, weiter zu fahren.

Es war einfach zu spannend, Professor Rune zuzuhören. Die Rechtsmedizin kennt jeder geübte Tatort-Zuschauer ja zur Genüge, die Anatomie dagegen gar nicht. Dabei beschäftigt man sich dort auch ausschließlich mit Toten. Allerdings nicht um Straftaten aufzudecken, sondern um zu forschen und zu lehren. Jeder Medizin-Studierende lernt hier durch Sezieren an realen Körperspenden, internationale Wissenschaftlerinnen forschen an und über Zellen, Mediziner lassen sich fortbilden. Alles dient einem Zweck: Die Heilungschancen der Medizin zu verbessern. Am dann doch erreichten Zielbahnhof stand für mich fest: Die Welt der Anatomie könnte doch im nächsten Franken-Tatort erzählt werden.

Das Drehbuch entstand in enger fachlicher Zusammenarbeit mit Professor Rune, die mir bei mehreren Besuchen in ihrem Institut meine anfängliche Scheu vor dem "Tod als Alltag" nehmen konnte. Und für Franken passte das Thema ganz ausgezeichnet: Das ehrwürdige Würzburger Institut für Anatomie unter der Leitung von Professor Süleyman Ergün gilt von jeher als eine Hochburg auf dem Gebiet der Anatomie. Bei unserem Antrittsbesuch, wo wir – Redakteurin Stephanie Heckner, Uli Putz und Amelie von Syberberg von der Produktionsfirma Claussen und Putz und ich – uns erstmal gemeinsam in diese Welt wagten, wurde aus dem "könnte" ein "muss".

Die Erzählungen von Professor Ergün waren überaus inspirierend. Sie begeisterten auch unseren Regisseur Andreas Senn. Er verstand sofort, warum wir in diesen Räumen unbedingt drehen wollten. Der fast schon poetische Vergleich der Herzklappe mit einem Rosenblatt, der im Drehbuch auftaucht, geht direkt auf Professor Ergün zurück. Genau wie der wichtige Hinweis, dass das menschliche Herz eine pflegliche Behandlung verdient hat.«

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