»Mich hat einerseits das große Thema „Tod“ interessiert, der Maren unmittelbar bevorsteht, und andererseits fand ich sehr reizvoll, wie reduziert die Szenen im Drehbuch für sie geschrieben waren. Damit hatte die Figur für mich ein großes Geheimnis: Sie ist wie eine Erscheinung – scheinbar keine reale Person, kommt und geht unerwartet. Es geht mehr um Atmosphäre und Blicke als um Worte. Ich finde diese Figur absolut bemerkenswert in dem Umgang mit ihrem Schicksal: stark, realistisch und klar! Maren will alles mitnehmen, erleben und spüren, was noch geht. Sie hat nichts zu verlieren und fordert alles eher heraus, als sich depressiv und passiv ihrem Schicksal hinzugeben. Gleichzeitig geht sie aber mit ihrem Zustand nicht „hausieren“ und will keinerlei Mitleid. Dabei ist sie sehr ehrlich mit sich selbst und macht sich nichts vor. Das Besondere ist, dass der Strang Maren-Borowski erstmal nichts mit dem Fall an sich zu tun hat. Es ist quasi ein „privater Seitenstrang“, der etwas über Borowskis Persönlichkeit erzählt und sich weniger mit der eigentlichen Hauptgeschichte auseinandersetzt. Er wirkt überfordert, verletzbar und angeschlagen. So bekommt der emotionale Zustand des Kommissars neben der Haupthandlung auch einen Fokus. Und Maren nimmt Klaus Borowski so, wie er ist. Sie hat keinen Grund mehr, ihn verändern zu wollen und langfristig zu denken. Deshalb akzeptiert sie ihn, wie er ist: still, in sich gekehrt, introvertiert und ohne Forderungen. Genau das ist das Richtige für Maren am Ende ihres Lebens.«
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