Jörg Hartmann als Hauptkommissar Peter Faber

Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) läuft nachts durch Dortmund. Er sucht einen ganz bestimmten Eingang.
Kommissar Peter Faber läuft nachts durch Dortmund. Er sucht einen ganz bestimmten Eingang. | Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost

Fragen an Jörg Hartmann

Was hat sich für den Schauspieler Jörg Hartmann durch die „Doppelrolle“ als Autor und Hauptdarsteller verändert?

Jörg Hartmann: Es war für mich eine Herausforderung, den Autor beim Spielen zu vergessen. Beim Schreiben hat man natürlich jede Szene im Kopf, auch den Ton aller Figuren und deren Haltung. Sich davon frei zu machen, ist ganz wichtig, schließlich bringen sich alle Beteiligten mit ihrer Leidenschaft und Kreativität ein, sodass jedes falsche Festhalten an den eigenen Bildern destruktiv wäre. Ich habe Richard Huber, unseren Regisseur, auch immer darum gebeten, mir zu sagen, falls ich ihn nerven sollte. Meine Nervosität und Anspannung beim Dreh waren auf jeden Fall höher als sonst. Jede Unterbrechung durch Corona-Fälle oder Probleme wegen schlechten Wetters, die ich sonst relativ entspannt betrachtet hätte, waren diesmal eine gute Übung in Sachen Gelassenheit.

„Du bleibst hier“ sagte Martina Bönisch kurz vor ihrem Tod zu Peter Faber. Wie schafft es Faber, dieser Bitte nachzukommen?

Jörg Hartmann: Dieser Wunsch von Martina ist der einzige Grund, warum Faber nicht schon längst vom Hochhaus gesprungen ist. Klug wie Martina war, hatte sie es geahnt und ihm sterbend dieses Versprechen abgerungen. Nichtsdestotrotz ist es für Faber eine Qual, dem gerecht zu werden. Er rennt exzessiv, um seine Gedanken zu vertreiben. Er sucht seine Rettung abseits von Stadt und Präsidium, an einem Ort, der für ihn ein besonderer ist. Er sucht einen Anker in der Vergangenheit. Und ahnt nicht, welch bedeutende Rolle die Vergangenheit noch spielen wird.

Was löst die Begegnung mit seinem Vater bei Peter Faber aus?

Jörg Hartmann: Ein Potpourri der ambivalentesten Gefühle, zu Beginn überdeckt von Zorn und Hass. Sich nun auch noch mit dem Vater beschäftigen zu müssen, ist für Faber nur ein zusätzliches Problem. Doch zugleich bringt es ihn zurück ins Handeln. Peu à peu legt diese Begegnung andere Schichten in ihm frei. Er kann gar nicht anders, als dem nachzugehen, es zieht ihn dahin.

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