Drei Fragen an Maria Simon

Hauptkommissarin Olga Lenski

»Die sozialen Probleme, die zwischen Mann und Frau, die nehmen erschreckend zu und für den Weg zur Lösung braucht man Zeit füreinander – und die ist oft nicht da.«

Olga Lenski
Maria Simon spielt Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski. | Bild: rbb / Oliver Feist

In "Käfer und Prinzessin" trifft Olga auf ihre alte Schulfreundin Ruth, die sie seit der Schulzeit nicht mehr gesehen hat. Gibt es auch in Ihrem Leben eine Freundschaft, die schon ein Leben lang hält und einige Höhen und Tiefen aushalten musste?

Die beiden Frauen waren eng miteinander verbunden, während der gesamten Schulzeit wohl. Ich bin in meinen jungen Jahren oft umgezogen und kenne diese Art langjähriger intensiver Freundschaft nicht.

Olga muss berufsbedingt oftmals kurzfristig weg und ist froh, dass Felix immer zur Stelle ist und sich um Alma kümmert. Als er ihr allerdings vorschlägt, bei ihr einzuziehen, reagiert Olga skeptisch. Was lässt sie zögern?

Olga wehrt sich gegen den Versuch, ein neues System auszuprobieren. Vielleicht wäre eine Art Wohngemeinschaft eine gute Lösung, gerade für das Kind, doch sind die wenigsten Menschen bereit, diese Möglichkeit überhaupt nur mal zu überdenken. Olga steht sich da selbst im Weg, sie möchte sich nicht auseinandersetzen. Für Austausch bleibt ja auch wirklich wenig Zeit. Die Arbeit nimmt unglaublich viel Kraft in Anspruch. Doch die sozialen Probleme, die zwischen Mann und Frau, die nehmen erschreckend zu und für den Weg zur Lösung braucht man Zeit füreinander – und die ist oft nicht da.

In "Käfer und Prinzessin" leben 23 Personen in einer alternativen Lebensgemeinschaft auf einem Land. Könnten Sie sich ein solches Lebensmodell vorstellen? Worin liegen Vor- und Nachteile?

Ich finde der Weg zur Gemeinschaft ist eine Art Lösungsweg. Familien leben in Wohnungen oder in Häusern – allein. Die Eltern sind oft überfordert mit der Arbeit, den Kindern, den häuslichen Aufgaben und den Dingen, die sie für sich selber tun wollen. Da würde ein Leben mit mehreren Familien, die sich die Aufgaben untereinander aufteilen, viele Vorteile mit sich bringen: Wo sich die Frauen in der Küche treffen und sich austauschen, die Kinder miteinander spielen und die Jungen von den Älteren lernen. Alle würden verstehen, dass wir alle gleich sind, jeder seine ganz eigene Aufgabe hat und als Mensch geliebt und geachtet wird. Jeder würde sich im Sinne der Gemeinschaft auch um Zurückhaltung bemühen und um Bescheidenheit, ja im besten Fall könnte man in so einer gemeinschaftlichen Lebensform die ganzen Tugenden üben, die sich in der modernen, schnellen und technischen Welt versteckt haben, weil sie viel Zeit, Aufmerksamkeit und Arbeit an sich selbst bedeuten.

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