Drei Fragen an Fritzi Haberlandt
Ruth
In "Käfer und Prinzessin" trifft Ruth auf ihre alte Schulfreundin Olga, die sie seit der Schulzeit nicht mehr gesehen hat. Gibt es auch in Ihrem Leben eine Freundschaft, die schon ein Leben lang hält und einige Höhen und Tiefen aushalten musste?
Ich habe nur noch zu einer Freundin aus der Schulzeit Kontakt. Aber auch bei der Freundschaft gab es immer wieder Phasen, wo wir lange nichts voneinander gehört haben. Umso mehr freue ich mich, wenn wir uns trotzdem irgendwie immer wieder finden und uns immer noch mögen und uns viel zu erzählen haben. Ich hätte gern mehr von solchen Freunden, oder am besten gleich einen ganzen Freundeskreis "von früher", aber da ich als Kind und dann als Jugendliche ein paar mal umgezogen bin, konnte ich das so nicht aufbauen.
Sie leben selbst außerhalb der Stadt. Was schätzen Sie am Landleben im Vergleich zur Stadt?
Die Ruhe, die Natur, das Feuer im Ofen, Gemüse aus dem Garten, den Sternenhimmel, den Plausch mit den Nachbarn, baden im See, kein Handyempfang, Eichelhäher und Igel als Untermieter, Silvester ohne Böller, Hängematte unterm Apfelbaum, barfuß durchs Dorf spazieren, Lagerfeuer, Blaubeeren oder Pilze sammeln, Kraniche beobachten, Sonnenuntergänge, unangemeldeter Besuch, im Einwohnermeldeamt SOFORT drankommen, Regenbögen, zu kurze Hosen tragen, Hollywoodschaukel, der Förster als Weihnachtsmann, Nachbarn mit dreistelliger Telefonnummer ...(so kann ich ewig weitermachen!)
Während Olga daran zweifelt, mit ihrem Ex-Freund und Vater ihrer Tochter zusammenzuziehen, lebt Ruth mit dem Vater ihres Sohnes und ihrem neuem Lebensgefährten auf einem Grundstück. Können Sie sich vorstellen, in so einer Konstellation zu leben
Nein, das kann ich ehrlich gesagt nicht. Meine Erfahrung sagt mir, dass viele, die sich gerade getrennt haben, sich diese Art des Zusammenlebens wünschen (wenn es Kinder gibt), es aber nicht funktioniert. Es gibt ja Gründe, warum die Eltern sich getrennt haben, warum sollte man dann noch weiter zusammen leben?!
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