Fragen an Regisseurin Barbara Ott
Welche Elemente auf Ebene der Inszenierung standen bei „Ronny“ für Sie im Vordergrund?
Bei „Ronny“wie auch bei meinen anderen Arbeiten steht die Authentizität an vorderster Stelle der Inszenierung. Mich interessiert der Blick in die Seele der Figuren. Danach suche ich, egal, wie verschüttet diese sein mag.
Sie haben diesen Polizeiruf unter anderem mit Ceci Chuh, Thomas Schubert und Valentin Oppermann gedreht. Warum war für diese Geschichte ein junges Ensemble wichtig?
Alle drei sind herausragende Schauspielende. Unabhängig vom Alter finde ich ihre Arbeit bemerkenswert und wollte sie unbedingt bei mir im Film haben. Zudem handelt unsere Geschichte von jungen Menschen, die bereits in frühen Jahren die dunklen Seiten dieser Welt kennenlernen mussten. Die Last der Verantwortung, Machtmissbrauch, Gewalt und Angst sind nur einige Elemente, von denen ich spreche. Es war mit Sicherheit nicht einfach, diese Zustände und Gefühle darzustellen, doch bis hin zu den jüngsten Darstellenden von etwa sieben Jahren haben es alle zusammen bestechend und ausgezeichnet gemeistert.
Warum ist „Ronny“ keine klassische Krimi-Geschichte?
„Ronny“ ist ein Film über die Liebe zu unseren Kindern. Die Angst, dass ihnen etwas zustößt, dass sie uns abhandenkommen, sie sich entfremden, uns entgleiten oder sogar verschwinden können. Vor allem die Emotionen der Frauen in diesem Film standen für mich im Vordergrund. Alles Mütter. Es vereint sie die Furcht davor, dass dem Kind etwas Schlimmes zugestoßen sein könnte, egal ob Kommissarin, Heimleiterin oder leibliche Mutter. Wesentlich ist, was wird gefühlt.
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