Die Hauptdarsteller und ihre Rollen
Lucas Gregorowicz spielt Kriminalhauptkommissar Adam Raczek
Seit 2007 ermittelt Adam im Deutsch-Polnischen Kommissariat Swiecko. Sein Leben hat er auf seinen Job ausgerichtet. Er neigt zu Alleingängen und hält Abstimmungen mit Kolleg*innen für ein "Kann". Der gebürtige Pole mit deutschem Pass, der seit seinem 10. Lebensjahr in Gelsenkirchen lebte, ist mit seinem Wissen über die Grenzregion für das Kommissariat unerlässlich. Er kennt die polnischen und deutschen Gesetze und fühlt sich in beiden Kulturen zu Hause. So kann er schnell und intuitiv Situationen einschätzen, die einen spezifisch polnischen Hintergrund haben, und, wenn die Kollegen nicht die polnische Sprache beherrschen, fungiert er als Übersetzer.
Adam ist kein Macho, dennoch hat er eine klare Vorstellung davon, was Frauen und Männer eint und worin sie sich unterscheiden. Doch auch Adams Leben unterliegt Veränderungen. Bis vor kurzem lebte Adam mit seiner Frau und den beiden Kindern in einem kleinen Dorf auf der polnischen Seite. Nach einem heftigen Streit zog Adam kurzerhand aus und wohnt seitdem allein in Frankfurt (Oder).
Dieser Fall führt Adam emotional zu seinen inneren Abgründen. Sein neuer Kollege Vincent Ross, den er eigentlich auf Abstand halten wollte, hat nicht lange gebraucht, ihn in seiner Verletzlichkeit und Orientierungslosigkeit zu durchschauen. Adam braucht keine Anteilnahme und „Psychogespräche“. Stattdessen sucht er Halt bei der geheimnisvollen Eva Wozniak, die ihn ohne Worte zu verstehen scheint. Doch am Ende muss sich Adam seinen inneren Dämonen stellen, wobei auch Vincent keine unwesentliche Rolle spielen wird.
Vincent Ross (André Kaczmarczyk)
Vincent kommt frisch von der Polizeischule ins Deutsch-Polnische Kommissariat in Swiecko, nachdem er die letzten Jahre in Berlin gelebt hat. Seine Kindheit und Jugend hat er in Frankfurt (Oder) verbracht. Er kommt aus einem für diese Stadt typischen "Arbeiterhaushalt". Vincent ist ein Einzelkind, eigentlich ein Wunschkind seiner Eltern, die ihm viel Liebe und Zuneigung gegeben hätten, wären sie nicht so sehr mit sich selbst und der Absicherung ihrer Existenz beschäftigt gewesen. Bevor Vincent zur Polizei ging, hat er sich bereits in unterschiedlichen Bereichen ausgetobt: Soziales Jahr, diverse Praktika und ein abgebrochenes Psychologiestudium. Er selbst hätte nie gedacht, dass er einmal bei der Polizei landen würde. Aber am Ende hat sein unerschöpfliches Interesse am Menschen dazu geführt, sich für eine höhere Laufbahn bei der Polizei zu bewerben. Die Aussicht auf einen sicheren Job im Öffentlichen Dienst war für ihn dabei ein wichtiger Aspekt.
Den Begriff genderfluid füllt Vincent mit Leben. Er ist frei von einem klassischen Rollenverständnis, es ist ihm nicht wichtig, männlich zu wirken. Frau, Mann, divers, egal – eine Facette, an die sich seine neuen Kollegen erst noch gewöhnen müssen. Vincent zeigt seine Gefühle, er ist frei von Vorurteilen und hat keinerlei Berührungsängste. Vincent spricht aus, was er denkt und folgt seinen Emotionen direkt und impulsiv. Und er kann seinen Mitmenschen in die Seele schauen, etwas, was seinem Kollegen Adam fremd und unangenehm, regelrecht unheimlich ist.
Als er Adams innere Not erkennt und ihm auf den Kopf zusagt, dass er professionelle Hilfe benötigt, lässt er sich von dessen Reaktion nicht abschrecken. Er spürt, dass sein Partner Adam während der Ermittlungen in Schwierigkeiten gerät und beweist, dass man sich auf ihn verlassen kann.
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