"Diese Werte bleiben"
Brigitta Mühlenbeck (Leiterin der Programmgruppe Kinder und Familie)
»Pinocchio ist nicht nett. In vielen Situationen ist er sogar tatsächlich ein richtiger Holzkopf, auch wenn es genau das ist, was ihm am meisten widerstrebt. Schließlich will er nichts lieber sein als ein richtiger Junge – aus Fleisch und Blut. Ich halte das, was Pinocchio uns in dieser Geschichte vorlebt, für sehr aktuell. Da erleben wir einen Jungen, der nicht nach links und rechts schaut, tut was er will, und damit auch die verletzt, die ihm eigentlich wichtig sind. Und dann gibt es da noch Pinocchios berühmte lange Nase, die mit jeder Schwindelei weiterwächst. Im Laufe der Geschichte muss dieser Junge viel Lehrgeld zahlen, bevor er begreift, dass das Leben nicht nur nach dem Lustprinzip funktioniert. Wer von anderen ernst genommen werden will, darf nicht nur an sich selber denken.«
Solche Werte waren vor 130 Jahren, als die "Abenteuer von Pinocchio" von Carlo Collodi erstmals veröffentlicht wurden, genauso relevant wie 2013. Märchen sind Kulturgut. Und unsere Aufgabe als öffentlich-rechtlicher Sender ist es, sie lebendig zu halten. Dem Original verpflichtet, erzählen wir "Pinocchio" in einer zeitgemäßen Form und der Sprache von heute. In diesem Bereich hat das Familienprogramm des Westdeutschen Rundfunks und der ARD eine lange Tradition.