Die Macher

Autor Matthias Pacht und Produzent Christian Rohde

Margot Honecker (Johanna Gastdorf), Johann Rummel (Max Bretschneider) und Erich Honecker (Martin Brambach)
Margot Honecker verfolgt misstrauisch und zynisch, wie sich Johann Rummel in das Herz ihres Mannes Erich Honecker schleicht. Während Erich den Tränen der Rührung nahe ist, beobachtet sie bei Kaffee und Kuchen mit kleinen, wachsamen Augen das Geschehen. | Bild: ARD Degeto / Frederic Batier

"Willkommen bei den Honeckers" erzählt von einer besonderen Zeit, der Nachwendezeit. Eine widersprüchliche und unsichere Zeit des Übergangs. Das alte System ist noch nicht ganz verschwunden und das neue noch nicht ganz da. Eine Zeit voller Chancen für den, der sie für sich erkannte. Aber auch voller Unsicherheit für all die, denen die Orientierung verloren gegangen ist.

Ebenso ambivalent wie die Zeit erscheint auch unsere Hauptfigur Johann Rummel. Ein überaus talentierter Kellner, dem im Sommer 1993 unter Vorspiegelung nicht ganz so wahrer Tatsachen gelingt, was alle wollen: ein letztes, großes Interview mit dem schwer kranken Ex-Diktator Erich Honecker in Chile. Johann handelt nicht illegal – er sieht seine Chance, und die will er nutzen. Kann man ihm das zum Vorwurf machen? Schließlich konnte auch Johann seine beruflichen Ambitionen in der DDR nicht ansatzweise umsetzen! Aber nur weil etwas nicht verboten ist, muss es noch lange nicht richtig sein.

Oder doch?

"Willkommen bei den Honeckers" erzählt von einem beeindruckenden Schelmenstück. Wir wollen dabei nicht beschönigen, aber auch nicht verurteilen. Wir wollten auch keines der großen, historischen Wendeereignisse nacherzählen, sondern vielmehr eine persönliche Geschichte, die die Atmosphäre der Nachwendezeit einzufangen vermag.

Dabei hilft uns, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht. Die Geschichte des heutigen BILD-Journalisten Mark Pittelkau klingt einfach zu unglaublich, als dass man sie ohne einen realen Hintergrund hätte verfilmen können. Die Fiktionalisierung und filmische Verdichtung macht sie für uns aber nicht unwahrer. Und sie bleibt ambivalent. Genau wie die Zeit, in der sie spielt.

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