Herbert Knaup im Interview
Herbert Knaup spielt Volkmar Stenzel
Herr Knaup, Sie spielen in „Stenzels Bescherung“ die Rolle des Bankfilialleiters Volkmar Stenzel. Was ist Stenzel für ein Mensch?
Volkmar Stenzel ist beherrscht, akkurat, beamtisch und dienend. Er ordnet sich in ein System ein und liebt das täglich grüßende Murmeltier. Er würde bis zur Rente weiter grüßen, wären da nicht die Heuschrecken der Großbanken, die nur Profit in den Fühlern haben.
Herr Stenzel hat es sich recht gut in seinem Leben eingerichtet. Was geht in ihm vor, als dieses Gerüst zu zerbrechen droht?
Zuerst ist er irritiert und verunsichert, dann wird er mutiger und stabiler, weil er wieder Sinn in seinem Leben findet: Menschen helfen, Nächste lieben.
Was veranlasst ihn schließlich, von seinem bislang geradlinigen, korrekten Pfad abzuweichen?
Herr Stenzel ist immer ein pedantischer und vorbildlicher Chef gewesen, der sein Herzblut für die Bank, seinen Arbeitgeber, gegeben hat. Nach der radikalen Umstrukturierung und der Auflösung der Filiale, seiner Arbeitswelt, beginnt seine Verwandlung zum Widerständler. Er will Gerechtigkeit – auch mit unlauteren Mitteln. Er sagt sich: Was ist die Gründung einer Bank gegen den Raub einer Bank? Er leiht sich auf ruhenden Konten geparktes Geld Verstorbener, um Kreditsuchende kurzfristig zinslos zu beglücken.
Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?
Die Aufgabe, einen sogenannten Spießer an seine Lebensträume zu erinnern und für seine Glaubwürdigkeit und Identität zu kämpfen.
Der Weihnachtsbaum ist den Bewohnern des Städtchens im Film sehr wichtig. Was bedeutet er für Sie persönlich?
Bei uns steht jedes Jahr ein liebevoll geschmückter Weihnachtsbaum im Zimmer, und wir freuen uns selig, dass wir als Familie zusammen sind und feiern.
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