»Eine deutsche Jüdin, die fest in der deutschen Gesellschaft verankert ist, ihrem Beruf nachgeht, im nächsten Film dann in Israel weiterermittelt und dort als Jüdin die "Deutsche" ist, fast wie eine Schmugglerin von Identitäten? Dieses Wechselbild halte ich für eine sehr schöne Umsetzung der Frage, wie Deutschland und Israel miteinander umgehen. Filmunternehmen haben ja immer etwas von Reisen. Bei der außergewöhnlichen Reise dieser Filmunternehmung gilt das mehr als je. Geschichte ist nicht etwas, was einfach irgendeinmal passiert ist – Geschichte ist etwas, was heute da ist, in unserem Leben und in unseren Herzen als Gegenwart. Diese eigentlich simple Einsicht sollten jedenfalls Geschichtenerzähler beherzigen.
"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus." Franz Schuberts Liedtext steht in dem ersten Film "Der Tel-Aviv-Krimi: Tod in Berlin" wie ein Leitmotiv über der Reise dieser jungen Frau zu einer Identität, um die sie sich bis jetzt nicht sehr gekümmert hat: Jeder ist Opfer seiner eigenen Vorurteile auf mehr oder weniger tragische Weise. Und die Reise führt nach Tel Aviv.
Im zweiten Film "Der Tel Aviv-Krimi: Shiv‘a" erzählen wir eine Geschichte, die außer mit Katharina Lorenz, unserer wunderbaren "Identitätssucherin", und Samuel Finzi als ihrem selbst nach Israel immigrierten Gegenspieler in der dortigen Polizei ausschließlich mit großartigen, israelischen Kollegen besetzt ist. Für eine deutsche Primetime-Fernsehproduktion ist das eher ungewöhnlich. Und ein großes Geschenk. Zuerst waren wir Fremde ... Dank an alle, die diese außerordentliche Reise ermöglicht haben!«
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