SENDETERMIN Di., 23.10.18 | 22:45 Uhr | Das Erste

Weltspiegel extra: Saudi-Arabien am Pranger

Der Fall Khashoggi

Demonstranten halten Plakate mit dem Bild des in der Türkei getöteten Journalisten Jamal Khashoggi
Saudi-Arabien hat die Tötung von Jamal Khashoggi inzwischen eingeräumt | Bild: dpa / picture-alliance

Die Diskussion läuft heiß. Staaten ringen um die angemessene Reaktion, erhöhen den Druck auf Saudi-Arabien. Es kursieren immer neue Versionen von Hintergründen und Umständen des Todes des Journalisten Jamal Khashoggi. Am Dienstag hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Tat als "politischen Mord" bezeichnet, der Tage im Voraus "geplant" worden sei. Von Saudi-Arabien verlangte er Aufklärung, die Verdächtigen müssten in der Türkei vor Gericht gestellt werden. Und am Dienstag hat in Riad eine Investoren-Konferenz begonnen. Sie sollte eine Art "Davos in der Wüste" werden. Aber auch auf die Wirtschaft wird der Druck immer größer. Schon jetzt ist klar: So wie geplant, wird sie nicht ablaufen. Viele Vertreter der Wirtschaft und der Politik haben abgesagt. Der Fall Khashoggi hat alles verändert.

Saudi-Arabien hat eine rote Linie überschritten

Saudi-Arabien steht am Pranger und anders als bisher sind immer weniger Staaten bereit wegzuschauen, trotz der wirtschaftlichen Macht. Saudi-Arabien hat eine rote Linie überschritten. Musste Khashoggi sterben, weil er die Politik des mächtigen saudischen Prinzen Mohammed bin Salman kritisierte? "Zum aktuellen Thronfolger stand er in Opposition. Das ist ganz eindeutig. Aber es wäre nicht richtig, ihn grundsätzlich als Oppositionellen zu beschreiben. Er stand der Königsfamilie immer sehr nahe", so Yasin Aktay, Berater des türkischen Präsidenten Erdogan und Freund Khashoggis in einem exklusiven Interview für "Weltspiegel extra". Wer war Khashoggi wirklich und warum fühlt sich Saudi-Arabien so herausgefordert? Fragen, denen der Film nachgeht.

Sicherheitskräfte vor dem saudi-arabischen Konsulat in Istanbul
Jamal Khashoggi hat das saudi-arabische Konsulat in Istanbul nicht mehr lebend verlassen | Bild: imago

Oliver Mayer-Rüth, Katharina Willinger, Daniel Hechler und Thomas Aders tragen die Fakten zusammen und analysieren: den Fall, die Reaktionen und Saudi-Arabiens Innen- und Außenpolitik mit Hilfe von Experten – unter anderen dem saudischen Menschenrechtler Ali Dubaisi, dem Wissenschaftler Volker Perthes und Yasin Aktay, ein führender AKP-Politiker und persönlicher Freund Khashoggis.

Stand: 24.10.2018 09:17 Uhr

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