Mo., 22.04.13 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
USA: Das Geschäft mit den zivilen Drohnen:
Sie sind leise, sie sind klein und sie sind tödlich: Militärische Drohnen.
Allein die US-Air Force besitzt Tausende dieser unbemannten, aber bewaffneten Flugobjekte. Vor allem in Krisengebieten wie in Afghanistan werden sie eingesetzt.
Sie sind geräuschlos, leicht zu übersehen und sie eignen sich gut zum Spionieren: Zivile Drohnen. Firmen in den USA arbeiten an Drohnen für jedermann. Für Makler, die ihre Immobilienobjekte aus der Luft anpreisen wollen, für Sicherheitsbehörden, die Plätze und Straßen überwachen wollen, für Detektive, die etwas ausspähen wollen.
Die Einsatzmöglichkeiten für das "Fliegende Auge" sind vielfältig. Big Brother is watching you - aus der Luft. Die Angst vor der totalen Überwachung der Bürger wächst. Ein Bericht von Stefan Niemann, ARD Washington
Tibet: Tödlicher Protest: Lobsang Tsultrim beschließt mit 22 Jahren sich selbst zu töten. Er ist Mönch in einem tibetischen Kloster. Als er auf einem öffentlichen Platz in der chinesischen Provinz Öl über sich gießt und sich anzündet, ruft er laut nach dem Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter. Chinesische Polizisten ersticken die Flammen, aber Lobsang stirbt.
Allein in diesem Jahr haben sich fast 20 Tibeter öffentlich selbst in Brand gesetzt als Protest gegen die poltische und religiöse Unterdrückung in China. Insgesamt starben so bereits über 120 Tibeter. Die chinesischen Behörden reagieren hart. Wer Fotos von Selbstverbrennungen macht und weiterleitet wird bestraft. Angebliche Hintermänner der Proteste werden in diesen Wochen in Schauprozessen zu drakonischen Haftstrafen verurteilt, manche sogar zum Tod.
Christine Adelhardt, ARD Peking
Namibia: Wildschutz statt Wilderei: Erschossene Elefanten, denen die Stoßzähne abgesägt wurden, gemeuchelte Nashörner, deren Horn herausgebrochen wurde: Wilderei im südlichen Afrika ist ein einträgliches Geschäft krimineller Banden und trauriger Alltag in den Nationalparks. Nicht so allerdings in Namibia. Dort profitiert die lokale Bevölkerung von den Nationalparks. Kommunen, Dörfer und Gemeinschaften werden an deren Einnahmen beteiligt und zeigen so ein großes Eigeninteresse, die Tiere zu schützen. Ein Vorbild für das südliche Afrika?
Eine Reportage von Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg
Polen: Ärztemangel kostet Menschenleben: Zweieinhalb Jahre wurde Dominika alt. Als sie plötzlich hohes Fieber bekam, riefen die Eltern den Notarzt des Kleinstädtchens Skierniewice. Doch der hatte keine Zeit. Als das Kind nach Stunden endlich versorgt wurde, war es zu spät. Es überlebte nicht. Ein Schicksal, das ganz Polen aufrüttelte. Denn es zeigte auf dramatische Weise: Es gibt im Land zu wenig Ärzte, zu wenig Krankenschwestern, zu wenig Pflegekräfte. Viele, die eine gute medizinische Ausbildung haben, wandern ins westliche Ausland ab, wo sie deutlich mehr verdienen können. In Polen herrscht dafür der medizinische Notstand.
Eine Reportage von Ulrich Adrian, ARD Warschau
Peru: Modedroge Ayahuasca: Die „Liane der Geister" wird die Pflanze von den Indios im Amazonasgebiet genannt: Ayahuasca. Die Liane wird zu einem Getränk verarbeitet und von Schamanen in rituellen Zeremonien verwendet.
Ayahuasca ist eine stark halluzinogene Droge, die in vielen Ländern verboten ist, im peruanischen Amazonasgebiet jedoch vor allem auch als Heilmittel verwendet werden darf. Doch viele der dreißigtausend Touristen, die jährlich nach Iquitos in den peruanischen Dschungel reisen, suchen nicht Heilung, sie wollen nur eines: Den ultimativen Trip. Auf eigenen Ayahuasca-Farmen treffen sich in diesem abgelegenen Teil Perus Abenteurer und Aussteiger zu einer Art Drogen-Wellness.
Eine Reportage von Matthias Ebert, SWR Stuttgart
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