Mo., 27.02.12 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Syrien: Tage der Entscheidung?:
In Syrien sollen die Bürger an diesem Sonntag über eine neue Verfassung abstimmen. Gleichzeitig lässt Präsident Bashar Al Assad eine ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen: Homs, eine Hochburg der syrischen Opposition, liegt unter Dauerbeschuss. Kaum jemand kann noch die Opfer zählen. Die meisten Toten sind Zivilisten, unter ihnen viele Kinder. Syrische Dissidenten rufen immer lauter nach einer internationalen Intervention. Thomas Aders, ARD Kairo (live aus Damaskus)
Angola: Aufstieg einer Kolonie:
Immer mehr junge und gut ausgebildete Portugiesen packen ihre Koffer und ziehen nach Afrika in die ehemalige Kolonie Angola. Das Land hat sich im rasanten Tempo vom Bittsteller zu einer aufstrebenden afrikanischen Regionalmacht entwickelt. Der Ölreichtum beschleunigt das wirtschaftliche Wachstum. Für arbeitslose Portugiesen wird Angola zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg
Portugal: Absturz einer Kolonialmacht:
Rund hunderttausend Portugiesen haben in den letzten 4 Jahren ihr Land Richtung Angola verlassen. Sie verlassen ein europäisches Land, das ihnen keine Perspektive mehr bietet. Zurück bleiben die Alten und die schlecht Ausgebildeten. Eine Reportage aus Coimbra: Karin Feltes, ARD Madrid
Kenia: Die Ballkönigin der Nomaden:
Sie bekommt Morddrohungen per SMS: „Wenn Du nicht aufhörst, bringen wir Dich um." Aber Fatuma Abdulkadir Adan hört nicht auf. Sie bringt verfeindete Nomadenstämme im Norden Kenias durch gemeinsames Fußballspielen zusammen. Auch Mädchen. Und das gegen heftigen Widerstand muslimischer Männer. Die 33-jährige Anwältin Fatuma lässt sich nicht einschüchtern. Sie trainiert mit Jugendlichen aus den verschiedenen Stämmen, kämpft gegen Zwangsheiraten und betreibt Friedensarbeit in einer Männerwelt, wo das Tragen einer Waffe seit Urzeiten dazu gehört. Peter Schreiber, ARD Nairobi
Thailand: Tabu Abtreibung:
Ende 2010 erschütterte ein grausamer Fund die thailändische Öffentlichkeit. Mehr als 2000 tote Föten wurden in der Leichenhalle eines buddhistischen Tempels entdeckt. Ein Skandal, der zum ersten Mal eine breite Debatte in Thailand auslöste über ein Thema, das normalerweise tabu ist: Abtreibung. Grundsätzlich sind Schwangerschaftsabbrüche in Thailand verboten.
Doch das, was nicht sein darf, ist Alltag in Thailand. Bis zu 400.000 Abtreibungen soll es jedes Jahr geben. Die meisten davon illegal. Oft versuchen die Frauen selbst durch Abtreibungspillen oder Selbstverstümmelung die Schwangerschaft zu beenden.
Norbert Lübbers, ARD Singapur
Kommentare