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Rechte auf dem Maidan

"Die Rechten" | Bild: Das Erste

"Heil den ukrainischen Helden". Auch er sieht sich als Sieger des Maidan kurz nach den letzten blutigen Kämpfen mit der Polizei.

Dmitrij Jarosch, der Anführer des rechten Sektors.
Die Schlacht ist geschlagen, der Präsident verschwunden.

Dimitrij Jarosch
Dimitrij Jarosch

Dmitrij Jarosch:

»Wir, der rechte Sektor, rufen alle Menschen des Maidans dazu auf, weiter gegen das Regime und die Unterdrückung zu kämpfen. Ehre der Ukraine.«

Der Mann findet Zustimmung. Er und seine paar hundert Mann starke Truppe sind nicht mehr wegzudenken in der Bewegung.

Sie sehen sich als die wahren Verteidiger des Maidan. In den Nächten des Straßenkampfes waren seine Männer in der vordersten Linie eine treibende Kraft.

Und je länger sich die Verhandlungen mit dem Präsidenten hinzogen, desto gewaltsamer wurden sie. Auch Klitschko konnte die Menge nicht beruhigen.

Der rechte Sektor ist keine Partei, sondern ein Sammelbecken rechtsnationaler Kräfte: Kampfbereit und kompromisslos. Mit Munition und paramilitärischem Training bereiteten sie sich auf den Straßen-Kampf vor.

Straßenkämpfe
Straßenkämpfe

Auf ihrer Internetseite präsentiert sich der rechte Sektor als wäre er die Speerspitze der Oppositionsbewegung.

Die Gruppe sieht sich in der Tradition ukrainischer Nationalisten und wendet sich gegen russische Okkupation, westliche Bevormundung und Lasterhaftigkeit.

Beschworen wird die Einheit und Großartigkeit der ukrainischen Nation. Der Kampf habe gerade erst begonnen, sagt Jarosch.

Innerhalb des rechten Sektors finden sich viele Neonazis, die das auch zur Schau tragen. SS Runen. Nazi-Symbolik  auch auf den Schilden der Kämpfer und an den Wänden.

C14 ist eine der radikalsten Truppen unter den Rechten. Sie residieren jetzt in der ehemaligen Höhle des Löwen. Bei den Kommunisten.

Dmitrij Jarosch:

»Das größte Problem für unser Land ist, dass einige ethnische Gruppen unsere Wirtschaft und die Politik steuern. Russen, Juden und Polen. Nicht ukrainische Gruppen.«

Es gibt auch eine Partei der rechten Kräfte: Die nationalistische Svoboda-Partei. Von Oleg Tjanibok, dem Anführer, sind solche Töne auf dem Maidan nicht mehr zu hören.

Früher scheute er keine deutlich antirussischen und antisemitischen Parolen. Heute spricht er lieber von antiukrainischen Kräften, die es zu bekämpfen gilt.

Rechtspopulismus und Nationalismus. Das ist die Melange des Erfolgs der Svoboda-Partei, deren Anhänger insbesondere aus dem Westen des Landes kommen.

In Brüssel suchen die Svoboda-Vertreter den Kontakt zu den wichtigen Europapolitikern. Die Partei möchte sich in Europa etablieren, hat sogar schon ein Büro angemietet.

Auch Kontakte zur deutschen NPD existieren. Freundschaftsbesuch in Sachsen. Nach dem politischen Wechsel in Kiew sicherten sich die Rechtsnationalen der Svoboda-Partei unter dem Ministerpräsidenten Jazenjuk gleich drei Ministerposten in der Übergangsregierung.

Sie stellen unter anderem den Landwirtschaftsminister und den Vizepremier der Ukraine.

Auch der rechte Sektor steigt jetzt auf die politische Bühne. Dmitrij Jarosch verkündete, dass er  bei den Wahlen antreten wolle. Er möchte Präsident werden und schießt verbal gegen Moskau.

Dmitrij Jarosch:

»Ich rufe die Menschen der Krim dazu auf, mit allen Mitteln den Sturz des diktatorischen Regimes von Putin herbeizuführen. Es müssen neue Fronten für den Kampf der Freiheit der Nation eröffnet werden.«

Ihr großes Ziel, den politischen Wechsel im Land, hat die Maidan-Bewegung trotz vieler Opfer erreicht. Jetzt fordern die rechtsnationalen Kämpfer ihren Anteil am Sieg.

Autor: Olaf Bock

Stand: 13.06.2014 12:10 Uhr

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Westdeutscher Rundfunk
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