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Schnappschuss: USA: Wassertanks auf New Yorker Dächern

Wer schon mal in New York war, hat sie ganz sicher gesehen, ob bewusst oder unbewusst, ziemlich antik aussehende Holzfässer, die ganz oben auf den Dächern stehen, sieht nett aus, typisch New York, aber was sollen die Fässer da oben? Wir gehen der Frage nach…

Wo man auch ist in New York. Sie sind überall… die etwas altertümlichen Holzfässer auf den Dächern. Von unten sieht man sie… und von oben erst! Watertanks, sagen sie hier dazu. Es müsste also Wasser drin sein…

„Wasser ist drin. Tatsächlich! Aber wie kommt es hier rein? Regenwasser kann es nicht sein, ist ja ein Deckel drauf. Und vor allem? Was macht das Wasser hier oben?“ Wenn es irgendwo eine Antwort auf diese Frage gibt, dann hier. Es ist das Reich von Andy Rosenwach. Seine Firma ist eine der ganz wenigen, die die New Yorker Wassertanks produzieren. Und das schon seit mehr als 100 Jahren…

 „Ich habe 25 Jahre lang für meinen Vater gearbeitet. Davor hat er 25 Jahre für seinen Vater gearbeitet. Mein Vater hat immer gesagt, der einzige Grund, warum wir erfolgreich sind, ist, dass wir faul sind!“ Naja. Nach Arbeit sieht das Ganze schon aus. Jedes Fass wird in Maßarbeit hergestellt. Die Einzelteile in der Firma, zusammengesetzt wird dann später auf dem Dach. Aber wozu sind sie denn nun da?

„Die Wassertanks haben zwei Aufgaben: Trinkwasserversorgung und Feuerschutz. Das New Yorker Wasser kommt aus großen Reservoirs außerhalb von New York. Der natürliche Wasserdruck, der von dort kommt, reicht nicht aus, die ganze Stadt zu versorgen. Er reicht nur bis zum 6. Stock. Jeder, der darüber wohnt, muss sich etwas einfallen lassen, um Wasser zu bekommen. Er muss den Wasserdruck irgendwie erhöhen.“

Andy nimmt uns mit auf das Dach eins zwölfstöckigen Gebäudes. Je mehr Stockwerke, desto schwerer die Wasserversorgung, erklärt er. Der Druck von unten muss so stark sein, dass ganz oben immer noch genug Wasser aus dem Hahn kommt. Wenn der natürlich Druck nicht reicht, müssen Pumpen her. Die schaffen es aber nicht, das Wasser gegen die Schwerkraft und durch die engen Leitungen im Haus nach oben zu pumpen.

Die Tanks sind die Lösung. „Das Wasser wird durch ein Rohr von unten direkt in den Tank gepumpt. Von dort hilft dann die natürliche Schwerkraft, das Wasser von oben nach unten im Haus zu verteilen.“

Ganz ohne Wassertanks kommen bis heute die wenigsten Häuser in New York aus. Eine der modernsten Metropolen der Welt löscht Durst und Feuer also tatsächlich immer noch aus Holzfässern. Wer hätte das gedacht…

und Autor: Jochen Taßler, ARD Studio New York

Stand: 01.09.2014 17:23 Uhr

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