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Ukraine: Die aktuelle Lage

Russland / Ukraine: Ukraine: Die aktuelle Lage | Bild: SWR

Aktueller Bericht über die Lage in der Ukraine von Henrik Hübschen (ARD Moskau, zzt. Donezk).

Die gefangenen Militärbeobachter der OSZE werden am Mittag vom Separatistenführer und selbsternannten Bürgermeister in Slawjansk  der Presse vorgeführt. Der Leiter der Gruppe, der deutsche Oberst Axel Schneider wirkt sehr kontrolliert und ist sichtlich bemüht die Geiselnehmer nicht zu verärgern. Schneider betont: alle  festgehaltenen Militärinspekteure seien körperlich unversehrt, sie seien Gäste von Bürgermeister Ponomarjow. "Das Wort des Bürgermeisters ist ein Ehrenwort. Wir sind unversehrt und wir sind so gut behandelt worden, wie es unter den gegebenen  Umständen möglich ist.“

Militärbeobachter der OSZE
Militärbeobachter der OSZE | Bild: swr

Das öffentliche Zuschaustellen von Gefangenen ist international geächtet. Laut Schneider haben die Soldaten der Pressekonferenz zugestimmt, um sich ihren Familien zu zeigen. Ob er dies freiwillig sagt, lässt sich nicht überprüfen. Den Vorwurf der Separatisten, die Inspekteure seien Spione der NATO weist der deutsche Offizier zurück. "Wir sind keine Kämpfer. Wir sind Diplomaten in Uniform.“

Für Milizen-Führer Ponomarjow sind die Geiseln ein wichtiges  Faustpfand. Er will sie nur im Tausch gegen gefangene pro-russische Aktivisten frei lassen. "Die Soldaten sind Geiseln der Gesamtsituation. Aber ich denke, alles wird gut ausgehen. Wir werden eine Einigung finden.“

Milizen-Führer Ponomarjow
Milizen-Führer Ponomarjow | Bild: swr

Unterdessen haben die Milizen in Slawjansk drei weitere Männer in ihre Gewalt gebracht. Sie wurden offenbar misshandelt und im russischen Fernsehen ausführlich zu Schau gestellt. Der Geheimdienst in Kiew bestätigte am Sonntag, dass es sich bei den Männern um drei seiner Agenten handelt. Seit Tagen versucht die ukrainische Regierung mit einer Anti-Terror-Operation die Separatisten in Slawjansk einzuschließen. In die Stadt selbst wollen die Truppen nicht vorrücken. Zu groß ist das Risiko ziviler Opfer. Am Nachmittag traf eine OSZE-Verhandlungsmission in Slawjansk ein, um dort über die Freilassung der Militärbeobachter zu verhandeln.

Stand: 28.04.2014 15:29 Uhr

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