SENDETERMIN So., 24.03.13 | 19:20 Uhr | Das Erste

Das Beste aus 50 Jahren Weltspiegel

Das Beste aus 50 Jahren Weltspiegel | Bild: SWR

Völker, hört Ihr die Fanfare!? Jetzt schlägt’s ‚Weltspiegel‘! „Guten Abend, meine Damen und Herren. Wir begrüßen Sie zur ersten Sendung des Weltspiegel. An dieser Stelle werden in Zukunft regelmäßig unsere Auslandskorrespondenten in aller Welt berichten über wichtige politische Ereignisse und Entwicklungen“, so kündigte Gerd Ruge am 5. April 1963 die erste Sendung an.

Peter Scholl-Latour
Peter Scholl-Latour | Bild: SWR

„Thilo Koch in Washington?!“ – „Hallo, Klaus Bölling, können Sie mich wirklich sehen?“ – „Ja, wir sehen Sie ausgezeichnet.“ Auf die nächsten 50 also – mit stets hellwachen Reportern!  Und dafür brauchen wir Sie, die Legenden von morgen, noch 50 Mal wacher als all die Säulenheiligen von einst. Männer und Frauen, die jedes Terrain beherrschen. Die Untiefen des Alltags? Ich bitte Sie. Ein guter Korrespondent klammert sich auch noch an den letzten Strohhalm! Doch Vorsicht, die Erde ist eine Schlangengrube. Überall lauern Gefahren und seltsame Namen: „Auf die Frage, wie er denn die Soldaten Tshombés so sehr erschreckt und davongejagt habe, antwortete Kassongo, ein Neffe Lumumbas, ich lasse den Gefangenen Ohren und Lippen abschneiden, das hilft.“ …. „Wir sind noch einmal lebend und unversehrt herausgekommen aus Albertville“ (Peter Scholl-Latour).  „Tja, meine Damen und Herren, ich habe mir hier ein kleines, maßstabsgerechtes Modell der Bundesrepublik ausgeschnitten, wenn sie das auf die amerikanische Landkarte legen, dann sehen sie selber, was alles für Platz ist für Exkursionen.“ (Peter von Zahn)

Gabriele Krone-Schmalz
Gabriele Krone-Schmalz | Bild: SWR

Sie agieren als Weltenvermittler. Ihre Stärke: die sprachliche Ausdrucksfähigkeit - dabei bleiben sie jedoch stets sensibel, stil- und formulierungssicher, bewegen sich eng in den Grenzen der political correctness:  „Das Weiße Haus stand im Schatten der Rauchsäulen aus dem Negerviertel. Die Soldaten schüchtern das Lumpenproletariat nicht ein. Ein angetrunkener Neger pöbelt sie an, und die Soldaten vermeiden den Streit. Er lässt sich nicht gern fotografieren, aber dann ist er doch nicht böse und gefährlich, sondern auf seine Art freundlich: ‚Du bist schön, Baby!‘, sagt er zu mir.“ (Gerd Ruge) Bei Verstößen gegen die journalistische Etikette leiten wir disziplinarische Schritte ein:„Neuerdings gibt es eine Negerfrage auch in Paris.“ (Peter Scholl-Latour)

Lothar Löwe
Lothar Löwe | Bild: SWR

Frauen, auch gern mit Ecken und Kanten, sind uns gerade recht. Unsere Karriereleiter steht allen offen. Sexismus und Ausbeutung am Arbeitsplatz widersprechen unserer Unternehmenskultur: „Eine namenlose Schönheit.“ – „Eine schöne Mutter mit ihrer noch schöneren Tochter – mir leider nicht bekannt.“ – „Und dann einige Damen, bei denen wir vergessen haben, die Köpfe mitzufilmen.“ Als Vollblut-Journalist bestehen Sie auch in totalitären Staaten, hier spielen Sie Ihre ganze Belastbarkeit aus. Publizistischen Erfolg messen wir in harten Exklusivmeldungen: „In den Beratungspausen bieten die sowjetischen Gastgeber Tee und Kekse, russische Filterzigaretten, Limonade und Borjom-Mineralwasser an.“( Lothar Loewe). Im Job sind Sie Teamspieler  mit ausgleichendem Charakter. Und als ausgewiesener Menschenfreund begegnen Sie fremden Kulturen mit Interesse, Respekt und Toleranz. - Aber: Sie gehen auch hin, wo’s wehtut:  „Hier kann nur der alte Meister helfen. Der ist zwar halbblind, aber das richtige Gefühl fürs Wuppen hat ihn nie verlassen.“ (Armin Paul Hampel). „Es ist jetzt die Frage, wie LSD wirklich aussieht.“ (Dagobert Lindlau). Sie erhalten ein angemessenes Salär sowie ein Dienstcabrio „Hey, honey, want a dollar?“ außerdem Zugang zu Präparaten, die sonst unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. „Die kenne ich, das ist eine schwächere Dosis, die für sechs Stunden Rausch ausreicht.“ (Dagobert Lindlau)

Wir garantieren ein angenehmes Arbeitsumfeld mit netter Kollegenschaft. Die jährliche Weihnachtsfeier gilt als innerbetrieblicher Höhepunkt. Ihre Position im Team ist unumstritten. Komfortable Unterbringung und Mietzuschuss gehören selbstverständlich mit zum Paket. Lassen Sie sich einfach fallen. „So ist es jeden Tag, wenn ich heimkomme: Eine Schar fröhlicher, lachender Mädchen in Kimonos empfängt mich mit tiefer Verbeugung.“ Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, weitere Informationen gern auch telefonisch. „Dankeschön - und auf Wiedersehen.“ (Gerd Ruge)

Stand: 22.04.2014 13:53 Uhr

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