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Schnappschuss: Russland

Schnappschuss: Russland | Bild: ARD

Korrespondent Peter Schreiber probiert das Getränk: "Kwas schmeckt ein bisschen süß, ein bisschen herb und ist so populär in Russland wie schon lange nicht mehr. Fragt sich nur: Wie macht man aus Schwarzbrot ein Sommergetränk?"Peter Schreiber fährt raus aufs Land zu Babuschka Valja. Das Rezept, sagt sie, sei kein Geheimnis. Ich soll einfach mitkommen in die Küche.

Alt muss das Schwarzbrot sein

Zunächst röstet sie in einer Pfanne altes Schwarzbrot. Je länger, desto dunkler wird später der Kwas. Dann gießt sie heißes Wasser dazu. Ein bisschen Salz, ein wenig Hefe, gut umrühren und stehen lassen. "Und wie lange bleibt das so?" "Drei Tage! Das Brot, der Sud müssen sich ja setzen. Die Menschen in der Stadt holen sich Kwas im Supermarkt“, sagt sie. "Wir machen es in einem Bottich – ganz einfach.“
Vor dem Trinken wird die Flüssigkeit durch ein Tuch gegossen. Und fertig ist der Kwas. Dass man das Getränk auch aus Sauerteig machen kann, lerne ich anschließend im Garten.

Peter Schreiber ist nicht ganz so überzeugt: "Ich muss ehrlich sagen, das ist ein bisschen zu säuerlich. Nicht ganz mein Geschmack." Mittlerweile gibt es Dutzende von Geschmacksrichtungen. Und Otschakovo ist nur eine von vielen Brauereien, die neben Bier jetzt auch Kwas herstellen.

Kwas wird immer beliebter

Kwas-Flaschen
Kwas-Flaschen | Bild: Bild: BR

Anna Murovjova zeigt, wie in den aus Deutschland importierten Braukesseln das urrussische Getränk zubereitet wird. Nur nimmt man hier statt Brot Roggenmehl. Um elf Prozent sind die Verkaufszahlen im letzten Jahr gestiegen. Kwas ist gesund, und gut für Stoffwechsel und Kreislauf, heißt es. Und es passt in eine Zeit, in der sich das Land gern wieder patriotisch gibt: die russische Alternative zu westlicher Cola.

Peter Schreiber erfährt auch, was deshalb vielleicht mit am beliebtesten ist: "Nicola". Das kann man verstehen als "Keine Cola". Oder wie es in der russischen Fernsehwerbung heißt: Nein zur Colanisierung! Ach ja, ein bisschen Alkohol darf auch drin sein. Aber nie mehr als 0,5 Prozent.

Autor: Peter Schreiber, ARD-Moskau

Stand: 09.07.2019 03:49 Uhr

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