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Niederlande: Die Bergung des Frachters Fremantle Highway

Niederlande: Die Bergung des Frachters Fremantle Highway | Bild: AFP PHOTO / NETHERLANDS COASTGUARDS

Seit Tagen drehen sich die Gedanken hier nur um eins: "Wir hoffen, dass es nicht sinkt. Das wäre schrecklich." "Ich bin erstaunt. Ich dachte, dass es inzwischen gelöscht ist." "Ich denke, es ist klug, dass sie es nicht abschleppen, weil das Risiko natürlich steigt. Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man jetzt mit dem Abschleppen beginnt. So etwas hatten wir ja noch nie."

Ameland ist eine beliebtes Ferienziel – wegen der einzigartigen Natur des Wattenmeers. Von den Touristen, die deshalb herkommen, leben viele Einheimische. Im Sommer ist das Strandcafé "The Sunset" gut besucht. Dass eine Ölpest immer noch nicht abgewendet ist, macht Manager Lars Ouwens nervös: "Wenn das, was mit der Natur machen würde, dann wird es natürlich nicht attraktiver für Touristen herzukommen. Das würde die Qualität mindern. Wir leiden hier momentan nicht unter so etwas wie dem Rauch, aber sollte Öl in unsere Richtung treiben, dann ist das sehr schlecht für den Tourismus."

Angst vor einer ökologischen Katastrophe

Niederlande: Noch verhindern Wind und Rauch das Abschleppmanöver des brennenden Frachters nach Schiermonnikoog.
Niederlande: Noch verhindern Wind und Rauch das Abschleppmanöver des brennenden Frachters nach Schiermonnikoog.  | Bild: dpa / Coast Gurad Netherlands

Auch auf der Nordseeinsel Texel ist der brennende Autofrachter mit Schweröl und Giftstoffen an Bord seit Dienstagnacht das Thema Nummer 1 – vor allem bei Kees Camphuysen. Der Wissenschaftler kümmert sich um die einzigartigen Vogelarten hier. Seine große Sorge gilt Vogelkolonien, die gerade Junge aufziehen, die noch nicht flugfähig sind: "Dass ein klebriger Ölteppich entsteht, ist kein unwahrscheinliches Szenario. Ein großes Problem für die Vögel, weil sie noch nicht wegfliegen können. Sie werden massenhaft sterben, wenn sie ins Öl kommen. Meine Gedanken drehen sich nur darum, dass das Schiff ganz bleibt und nicht viel Öl ausläuft."

Auf eine Ölkatastrophe hat man sich hier in der Vogelpflegestation so gut es geht vorbereitet. Schon vor einigen Jahren wurde eine Vogelwaschmaschine entwickelt. Die steht nun bereit, sollte der Frachter kentern. "Die sieht sehr unfreundlich aus, ist aber ziemlich tierfreundlich. Da kommt der Vogel rein. Der Kopf kommt hier raus. Und das schleudert nicht den Vogel, sondern die Waschmaschine schleudert, so wird er von allen Seiten mit Wasser und Seife bespritzt, bis er sauber ist."

So hoffen sie, in kurzer Zeit viele Vögel waschen zu können und so zu verhindern, dass Öl sie vergiftet oder fluguntauglich macht. Im schlimmsten Fall wären bis zu 40.000  Tiere betroffen. Wie viele sie dann retten könnten und wie viele nicht, das mag sich Kees Camphuysen gerade nicht vorstellen.

Die Anspannung auf den Wattinseln bleibt vorerst.

Autorin: Judith Schacht

Stand: 31.07.2023 12:09 Uhr

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Westdeutscher Rundfunk
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