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Irak: Peschmerga träumen vom eigenen Staat

Irak: Peschmerga träumen vom eigenen Staat | Bild: NDR
Kämpfer der Peschmerga bei Kirkuk
Im Nord-Irak kämpfen Kurden gegen die IS-Miliz. | Bild: picture alliance / abaca

Soldaten der Kurden, die Peschmerga, haben die Kontrolle von Kirkuk übernommen, nachdem die irakische Armee vor den ISIS-Terroristen die Flucht ergriffen hatte.

Kirkuk selbst wirkt, als wäre nichts geschehen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Ölstadt Kirkuk ist für die Kurden ökonomisch überlebenswichtig. Der Elektrohändler Schwan Ahmed ist froh, dass die irakische Armee geflohen ist: "Das Volk von Kirkuk, die Araber, Kurden, Turkmenen wollen, dass die Peschmerga hier bleiben und die Stadt verteidigen, denn jetzt ist es auf jeden Fall sicherer als vorher. Wir wollen nicht, dass die Peschmerga wieder gehen, auch wenn sich die Gesamtsituation bessern sollte."

"Wir werden Kirkuk nicht zurückgeben"

Jetzt, nachdem Kirkuk, in Peschmerga-Hand ist, eröffnet sich die historische Möglichkeit. einen eigenen Staat zu gründen, der aus Sicht der Kurden ohne das ölreiche Kirkuk nicht vollstellbar ist.

Der Traum vom Kurdenstaat wird von politischer Seite nicht offen ausgesprochen, aber der Sprecher des Peschmerga-Ministeriums, Helgurd Hikmet Mela Ali, antwortet auf die Frage, ob Kirkuk wieder unter die Kontrolle der Zentralregierung in Bagdad gestellt wird, sehr deutlich: "Nein. Wir werden Kirkuk nicht zurückgeben, auch nicht die Militärbasen, die wir von der irakischen Armee übernommen haben, weil die irakische Armee unfähig war, ihre Position zu halten. Wir können uns selbst verteidigen, wir können Kirkuk verteidigen, wir können jeden Ort verteidigen, den wir kontrollieren."

Das Machtgefüge im Irak verschiebt sich und die Kurden profitieren davon.

Autor: Alexander Stenzel, ARD-Studio Kairo

Alexander Stenzel

Stand: 05.01.2015 09:29 Uhr

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