So., 14.01.24 | 18:30 Uhr
Das Erste
Jemen: Die Huthi als neue Front
Der Kampf der Huthi als Tanzveranstaltung: Aufnahmen, die unser Kameramann zu Anfang dieses Wochenendes in Jemens Hauptstadt Sanaa macht. Irgendwas zwischen Volksfest und Massendemo. Es geht gegen die erklärten Todfeinde Israel und Amerika – und für die Palästinenser, deren Unterstützung sie sich hier auf die Fahnen geschrieben haben.
Die jüngsten Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten auf Huthi-Stellungen im Jemen – mehr als nur eine Fußnote im aktuellen Nahostkonflikt, dessen Fronten und Eskalationslinien durch viele Staaten der Region verlaufen.
Die Huthi im Jemen sind eine Miliz, die sich nach jahrelangem Krieg gegen unter anderem von Saudi-Arabien unterstützte Kräfte behaupten konnte. Gut gerüstet, kontrolliert sie große Teile des Landes –wird unterstützt vom Iran als Teil einer selbsternannten "Achse des Widerstandes", die seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen der Hamas und Israel vielerorts vermehrt in Erscheinung tritt.
Die Angriffe im Roten Meer haben die Huthi in der Welt bekannt gemacht. Seit Wochen schon attackieren sie Handelsschiffe vor ihrer Küste, mit empfindlichen Folgen für den globalen Handel und die internationale Ordnung. Dass der Westen inzwischen militärisch reagiert, scheint die Huthi jetzt regelrecht anzuspornen, noch einmal nachzulegen.
An diesem Wochenende sorgt ein neu veröffentlichtes Propagandavideo der Huthi für Aufmerksamkeit. In verstörenden Bildern inszenieren sie sich einmal mehr als kompromisslose Kämpfer: Attrappen israelischer Häuser werden gestürmt, der Krieg geht weiter – so wohl die Botschaft.
Autor: Simon Riesche / ARD Kairo
Stand: 14.01.2024 19:03 Uhr
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