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China: Vor dem UN-Gipfel

China: Vor dem UN-Gipfel | Bild: Daniel Satra, ARD

Früher zogen sie unter ihresgleichen durch die Wälder. Heute folgen ihnen Wildhüter. Wir sind im Waldstück einer Rettungsstation für Wildelefanten. Auch der zehn Monate alte Long Long – noch etwas wacklig auf den Beinen – wurde mit einer Fußverletzung verlassen aufgefunden. Und wird wohl für immer hier in Obhut bleiben.

Die Wildelefanten in der Provinz Yunnan stehen unter Druck. In den Wäldern hier leben mittlerweile 300 Elefanten, einst waren es nur 80 Tiere. Jetzt wird im Naturreservat das Futter knapp.
Im "Tal der Elefanten" können auf erhöhten Holzwegen Touristen aus sicherer Distanz Asiens größte Tiere beobachten, wenn sie mal auftauchen.

Hungrige Elefanten

Immer neue Elefanten – das freut Wildhüter Ze De, aber hungrige Elefanten bedrohen die Dörfer hier, deshalb pflanzen sie extra Futter an.: "Wir haben dort Lieblingspflanzen der Elefanten wie Bambus, Banane, Bambuspalmen und Maulbeeren angepflanzt. Hinterm Wald kommt noch eine doppelt so große Fläche, insgesamt 26 Hektar." Denn sonst passiert das: Wildelefanten fressen die Ernte auf. 200 Kilo braucht jedes Tier am Tag. In den Dörfern Xishuangbannas wissen sie, dass aus dem Wald jederzeit eine hungrige Herde auftauchen kann.

Die Provinzregierung zahlt für solche Schäden, ob das immer reicht, wollen sie uns nicht sagen. In der nahegelegenen Hauptstadt der Präfektur arbeiten sie in einem Institut des Naturreservats am Schutz der Dörfer. Institutsleiter Guo Xianmin zeigt uns, dass es im Elefantengebiet zum Schutz der Tiere keine Zäune gibt, stattdessen 600 Kameras. Sie funktionieren auch nachts und erkennen Elefanten sogar, wenn sie nur zum Teil auf dem Foto sind.

Bedrohte Gibbons

Wir begleiten die ehrenamtliche Tierschützerin heute in die Wälder, wo im Verborgenen noch eine bedrohte Tierart lebt. Der westliche schwarze Kopf-Gibbon. Ein Tier kam einmal sogar bis ins Dorf.

Tierschützerin Aduo Gulie: "Ich bin von der Minderheit der Menghua, wir glauben daran, dass wir von diesen Gibbons abstammen. Das sind unsere Vorfahren und damit für uns wie Götter. Daher schützen wir die Affen und sorgen immer dafür, dass sie einen Ort zum Leben haben."

1300 der Gibbons sollen hier noch leben, versteckt. Die Berge der letzten Gibbons sind abgelegen, die Menschen in den Dörfern gehören zur Minderheit der Menghua, fühlen sich ihn verbunden. Touristen wollen sie hier nicht. Aduos Bruder verbringt als Wildhüter jeden Monat eine Woche bei den Affen im Wald, achtet darauf, dass niemand dort eindringt, Bäume fällt oder jagt. Wo wie hier Mensch und Tier als Nachbarn auskommen, kann Artenschutz funktionieren. Wo aber der Lebensraum, wie bei den Elefanten im Süden, knapp wird, lassen sich Konflikte nur schwer entschärfen.

Autor: Daniel Satra, ARD Peking

Stand: 10.10.2021 21:54 Uhr

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