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Ägypten: Das Grand Egyptian Museum

Ägypten: Das Grand Egyptian Museum | Bild: SWR

Tutanchamun als Mittelpunkt des Museums

Neben den Pyramiden von Gizeh hat die einzigartige Geschichte des Landes am Nil eine neue Heimat gefunden: das Große Ägyptische Museum. 100.000 Quadratmeter für die 100.000 wichtigsten Objekte des Pharaonischen Zeitalters, ein Museum der Superlative. Der erste Mieter ist längst eingezogen. Mit großem Tamtam auf seiner letzten Reise vom Hauptbahnhof in Kairo hinaus zu den Pyramiden. 3.200 Jahre alt, 80 Tonnen schwer, der berühmteste aller Pharaonen: Ramses II. Nun wartet er auf die ersten Besucher, genau wie der Bauleiter. "Wir haben mit den Bauarbeiten schon im Jahre 2012 begonnen", sagt Mostafa Tarek. "Es ist das größte Museum der Welt, das einem einzigen Zeitalter gewidmet ist."

Baustelle des Grand Egyptian Museum
Hier ist Platz für 100.000 Objekte  | Bild: SWR

Rückblick: 1922. Der Engländer Howard Carter entdeckt in Oberägypten eine Weltsensation: Im Tal der Könige in Luxor legt er die fast unberührte Grabkammer des Pharao Tutenchamun frei, 5.500 Einzelexponate. Sie und die Mumie Tutanchamuns sind nun das Herzstück des Neuen Museums in Kairo. 2.800 Kilometer von dort entfernt wurden die Galerien entworfen, von den Architektinnen des Stuttgarter Ateliers Brückner. Die Gedanken der gut 60 Mitarbeitenden kreisen um Tutanchamun Grab. "Dieses erste Mal die 5.500 Exponate vollzählig auszustellen, so wie sie gefunden wurden in dem Grab von 35 Quadratmeter und daran die Geschichte der ägyptischen Vergangenheit zu erzählen – das war eigentlich die Herausforderung", so Shirin Frangoul-Brückner.

Eine neue Visitenkarte Ägyptens

Ausstellungsräume im Grand Egyptian Museum
Bald soll es losgehen | Bild: SWR

Alle Leitungspositionen des Stuttgarter Architektenbüros in diesem Riesenprojekt sind mit Frauen besetzt. Schon sehr mutig. Denn auf ägyptischer Seite haben, wie fast immer in der arabischen Welt, ausschließlich Männer das Sagen. Vor allem einer: General Moftah Atef. Aber erstaunlich: Armeechef und Architektinnen haben sich zusammengerauft – denn es geht um nichts Geringeres als die Visitenkarte Ägyptens. Und, wenn Corona endlich vorbei sein sollte, um einen neuen Publikumsmagneten. "Wir können die Ziellinie schon sehen", sagt Rana Rmeily vom Atelier Brückner. "Wenn ich hier so neben dem 3.200 Jahre alten Ramses stehe, kann ich nur sagen: wir sind sehr glücklich, Teil dieses Projekts zu sein. Wir können es gar nicht abwarten, bis es fertig ist." Das Neue Ägyptische Museum in Kairo: Im wahrsten Sinne des Wortes ein Großer Wurf.

Autor: Thomas Aders

Stand: 25.07.2021 22:50 Uhr

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