SENDETERMIN Mo., 12.02.24 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Pflegeversicherung

mit Hermann-Josef Tenhagen, finanztip

Service: Pflegeversicherung | Video verfügbar bis 12.02.2026 | Bild: WDR

Wenn jemand pflegebedürftig wird, übernimmt die gesetzliche Pflegeversicherung einen Teil der Kosten. Zwar gibt es seit Jahresbeginn einige finanzielle Verbesserungen, doch reicht das Geld meistens nicht aus. Dann müssen Betroffene oder Angehörige selbst zahlen. Es sei denn sie haben eine Pflegezusatzversicherung.

Info-Box:

Seit Januar 2024 gibt es für viele mehr Geld aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Dennoch gilt weiterhin: Einen Großteil der Kosten für die Pflege im Heim müssen Pflegebedürftige und ihre Familien aus eigener Tasche zahlen.
Je nach Bundesland können das bis fast 3.000 Euro pro Monat sein. 2024 zahlen Pflegebedürftige im Schnitt jeden Monat für die Pflege im Heim rund 2.783 Euro.
Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Heim und Region. Auch wie lange jemand im Pflegeheim lebt, spielt eine Rolle.

(Quelle: finanztip)

Eigenanteil im Pflegeheim

Wie hoch der Eigenanteil für einen Platz im Pflegeheim ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Preise unterscheiden sich von Heim zu Heim. Es zeigt sich jedoch, dass die Preise übergreifend steigen. Kostete im Juli 2022 ein Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung im Bundesdurchschnitt noch 2.248 Euro (plus den Betrag, den die Pflegeversicherung übernimmt), waren es im Juli 2023 bereits 2.610 Euro. Im Januar 2024 geht der Verband der Ersatzkassen (vdek) von 2.783 Euro aus.

(Quelle: Online Ratgeber finanztip)

Private Pflegezusatzversicherung

Kosten, die die gesetzliche Pflegeversicherung nicht abdeckt, muss jeder aus eigener Tasche bezahlen. Wenn er kann. Wenn nicht, helfen die Sozialämter. Sie können allerdings von gut verdienenden nahen Angehörigen eine finanzielle Beteiligung verlangen. Die Alternative ist eine private Pflegekostenversicherung, die die Leistung der Kasse ergänzt.

Pflegekostenversicherung

Pflegekostenversicherungen zahlen vor allem für die Leistungen professioneller Pflege und die Pflege im Heim. Pflegekostentarife eignen sich deshalb vor allem dann, wenn im Falle eines Pflegefalles keine Angehörigen, Freunde oder Nachbarn unterstützen können. Sie ersetzen außerdem in der Regel nur die reinen Pflegekosten. Deshalb sind sie nur dann zu empfehlen, wenn sich auch die Vorsorge auf diese Kosten beschränken soll. Weitergehende Betreuungsleistungen oder Hilfen, wie zum Beispiel Begleitung beim Spazierengehen, können aus einem Pflegekostentarif nicht finanziert werden.

Hilfe zur Pflege

Wer nicht in der Lage ist, die notwendige Pflege selbst zu zahlen, kann "Hilfe zur Pflege" beantragen. Mit dieser Soziallleistung unterstützt der Staat Pflegebedürftige, egal, ob sie zu Hause oder im Pflegeheim betreut werden. Allerdings wird diese Hilfe erst gezahlt, wenn kein Privatvermögen vorhanden ist. Hilfe zur Pflege gibt es erst auf Antrag und nicht rückwirkend. Das heißt, wenn absehbar ist, dass sich durch Pflegekosten Schulden anhäufen, sollte ein Antrag gestellt werden.

(Quelle: finanztip)

Häusliche Pflege

Bei häuslicher Pflege können die Versicherten wählen. Entweder übernimmt die Pflegekasse bis zu einer Obergrenze die Kosten für einen ambulanten Pflegedienst oder der Versicherte erhält das niedrigere Pflegegeld. Das kann dann pflegenden Angehörigen oder anderen Helfern zugute kommen, die die Pflege nicht erwerbsmäßig betreiben. Möglich ist außerdem eine Kombination aus einem Pflegegeld und der Kostenübernahme für die professionelle Pflege.