Di., 28.02.23 | 05:30 Uhr
Service: Gärtnern für Anfänger
mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin
Oft sind es grundsätzliche Veränderungen des Lebens, die einen mit dem Gärtnern in Kontakt bringen. Ein Umzug in eine neue Stadt, der Eintritt in den Ruhestand oder der Wunsch nach mehr Erdung führen nicht selten in den Garten. Anfänglich stellen sich viele Fragen, da kann ein kleiner Leitfaden für die Anlage und Pflege des neuen Gartens hilfreich sein.
Planung leicht gemacht
Das neue Stückchen Garten braucht eine gute Planung. Als erstes sollte die Fläche auf Licht und Schatten, Gegebenheiten im Boden und die klimatischen Bedingungen erforscht werden. Wichtig ist auch, was vom Garten gewünscht wird: Obst und Gemüse, Blumen oder eine Oase zum Ausruhen. Bei der Entscheidung kann das Durchstöbern von Garten-Büchern hilfreich sein, die Bilder inspirieren und was gefällt, wird notiert. Dazu gehören auch Lieblingsblumen und -bäume, Materialien und Lebensräume.
Nach der Planung heißt es, sich eine Grundausstattung an Werkzeug zuzulegen, und zwar am besten ergonomisch produziertes – der Rücken wird es danken. Maschinen wie Fräse oder Freischneider lassen sich mieten, sie werden nur anfangs gebraucht. Investiert werden kann dagegen in Spaten und Grabegabel, Schaufel und Scheren, Harke und Hacke.
Alles sollte gut in der Hand liegen und aus haptisch angenehmen Materialien gefertigt sein, besser nicht sparen; Rasenmäher und Häcksler auch bereitstellen. Allerdings lassen sich diese Geräte auch mit den Gartennachbarn gemeinsam nutzen, nicht jeder braucht ein eigenes Gerät. Im Handel werden viele Gartengeräte angeboten; die meisten davon werden selten oder gar nicht gebraucht. Die hier beschriebene Grundausstattung reicht völlig aus.
Die wichtigsten Elemente im Garten
Jeder Garten sollte ein paar Grundelemente haben. Dazu zählt beispielsweise ein Kompost im Schatten. Dort kann alles Schnittgut verrotten und dem Kreislauf wieder zugeführt werden.
Angelegte Wege schaffen eine gute Infrastruktur und helfen bei der Aufteilung der Fläche. Sie können im Hausgarten direkt aus Platten gelegt werden. Auch mit Rindenmulch lassen sich Bereiche markieren, die als Weg dienen sollen.
Weiterhin sollte die Wasserversorgung der Pflanzen geklärt werden. Eine Regentonne liefert kostenlos Wasser, aber nur so viel, wie das Wetter hergibt.
Ebenfalls wichtig sind Nistkästen und Lebensräume für Insekten, wie z.B. Totholz-Haufen. Alles sollte seinen festen Platz bekommen, damit sich Lebensräume entwickeln können und nicht durch häufige Veränderung zerstört werden.
Gehölze pflanzen und Blumenwiese säen
Einmal im Leben sollte jeder einen Apfelbaum pflanzen! Tatsächlich ist dieses Gehölz besonders gut als zentrales Element im Garten geeignet. Der Baum entwickelt sich rasch, blüht im Frühling, bringt eigene Ernte im Herbst und trägt so dazu bei, dass die Selbstversorgung aus dem Garten gut klappt.
Für den Rahmen des Gartens bieten sich Heckenpflanzen an, die sich im Laufe der Jahre zu einer Kulisse entwickeln. So wird das Klima im Garten positiv beeinflusst, und es entsteht ein Sichtschutz. Auch wenn die Pflanzung ausgewachsener Hecken-Gehölze einen direkt sichtbaren Effekt hat, sollte lieber mit kleinen Pflanzen begonnen werden, damit die Hecke allmählich zusammenwachsen kann.
Der Boden eines Gartens sollte möglichst immer bedeckt und bewachsen sein. Wer im ersten Jahr noch nicht dazu kommt, sät Gründüngung und Blumenwiese aus. So bleibt die Bodenstruktur intakt und im Garten gibt es bereits Blüten. Es bleibt Zeit, ein Staudenbeet oder eine Rosenrabatte zu planen.
Ein Hochbeet für die schnelle Selbstversorgung
Gärtnern erfordert Geduld – aber mit der Anpflanzung von Gemüse und Kräutern gibt es schnell die ersten Erfolge. In einem Hochbeet macht das Gärtnern besonders viel Spaß, da das ständige Bücken wegfällt. Setzlinge werden am besten mit Vlies abgedeckt, damit sie bei Spätfrösten keinen Schaden nehmen. Die Erde sollte am besten eine zertifizierte Komposterde sein. Damit das Gießen im Sommer nicht zu lästig wird, können Olas für die Wasserversorgung in das Erdreich eingegraben werden. So können sich später auch Tomaten, Gurken und andere sommerliche Gemüsearten gut ein paar Tage selbst versorgen.
Weitere Informationen
• ARD Mediathek, Wurzelnackte Gehölze
https://www.ardmediathek.de/video/mdr-garten/wurzelnackte-gehoelze-pflanzen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy83ZjY2ZmRmYi02NzQ1LTQ3YzktODE0Yy1lZTliNWQxODg4MDI
• NDR, Hecke-fuer-Voegel-und-Insekten
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Eine-Hecke-fuer-Voegel-und-Insekten-pflanzen,vogelhecke101.html
• NDR, Hochbeet anlegen
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Hochbeet-anlegen-befuellen-und-Gemuese-pflanzen,hochbeet102.html
• ARD Mediathek, Anbaumethoden und Werkzeuge
https://www.ardmediathek.de/video/rbb-gartenzeit/im-gespraech-anbaumethode-und-werkzeuge/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvZ2FydGVuemVpdC8yMDIxLTA4LTI5VDE4OjMwOjAwXzZkNGIyODc4LWQ1MmMtNDkyYy1hNDY2LTFlMWExN2M5MzBlZi9kYWhsaWVuYW5iYXU
• ARD Mediathek, Kompost selbst herstellen
https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-baden-wuerttemberg/kompost-selbst-herstellen-so-gehts/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MTE5OTQ
Stand: 01.03.2024 03:04 Uhr