Mo., 29.01.24 | 05:30 Uhr
Das Erste
Service: Wärmepumpe
mit Achim Hambücken, Innungsmeister Sanitär, Heizung, Klima
Immer mehr Wärmepumpen werden in Deutschland verbaut. Neubauten sind darauf ausgelegt. Denn Heizen soll in Zukunft klimafreundlich werden, der CO2-Ausstoß im Gebäudebereich sinken. Doch in welche Bestandsbauten kann ich Wärmepumpen einbauen? Welche Alternativen gibt es ? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um für Wärmepumpen & Co finanzielle Förderungen zu bekommen?
So funktioniert eine Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen zum größten Teil regenerative Umweltwärme wie Erdwärme, Wasser oder Luft und funktionieren im Grunde genommen wie Kühlschränke – nur genau umgekehrt. Während der Kältemittelkreislauf des Kühlschranks seinem Inneren Wärme entzieht und diese an die Umgebung abgibt, entzieht der Kältemittelkreislauf einer Wärmepumpe der Umgebung Wärme und gibt sie in das Gerät. Diese Wärme wird innerhalb des Gerätes auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dann zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden.
Eine effiziente Wärmepumpe kann aus ca. 75 Prozent kostenloser Umweltenergie 100 Prozent Heizleistung erzeugen. Hauptenergiequelle der Wärmepumpe ist die Umgebungswärme, also die in der Luft, im Boden oder im Grundwasser gespeicherte Sonnenenergie. Die Wärmepumpe lässt sich auch mit einer solarthermischen Anlage zur Brauchwassererwärmung, aber auch zur Heizungsunterstützung betreiben. Wer ganz CO2-neutral heizen möchte, kann bei passender Ausrichtung seiner Dachflächen mit einer Photovoltaikanlage so viel Strom im Jahr selbst produzieren, wie seine Wärmepumpe verbraucht.
Seit 1. Januar 2024 gilt die neue Heizungsförderung
Förderanträge können nach Ministeriumsangaben ab Ende Februar bei der staatlichen Förderbank KfW eingereicht werden. Das kann auch rückwirkend für Vorhaben erfolgen, die schon begonnen wurden.
Die wichtigsten Neuerungen
Grundförderung: 30 Prozent der Investitionskosten gibt es für den Austausch alter, fossiler Heizungen durch neue Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien in Bestandsgebäuden. Dazu zählen Wärmepumpen, solarthermische Anlagen oder Biomasseheizungen.
Effizienzbonus: 5 Prozent gibt es für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen.
Zuschlag: Für Biomasseheizungen wird ein Zuschlag von 2.500 Euro gewährt, wenn sie einen bestimmten Staub-Emissionsgrenzwert einhalten.
Geschwindigkeitsbonus: Eigentümer, die ihr Haus selbst nutzen, können neuerdings unter Voraussetzungen einen Bonus von 20 Prozent der Investitionskosten erhalten. Er wird für den Austausch von funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizungen sowie mehr als zwanzig Jahre alten Biomasse- und Gasheizungen gewährt. Von 2029 an soll dieser Bonus alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte abgeschmolzen werden. Ab 1. Januar 2037 entfällt der Bonus.
Einkommensbonus: Soziale Härten werden berücksichtigt. So bekommen einkommensschwache Hauseigentümer mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen bis zu 40.000 Euro.
Die Boni sollen kombiniert werden können, aber nur bis zu einem maximalen Fördersatz von 70 Prozent. Die maximal förderfähigen Investitionskosten für den Heizungstausch liegen bei 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus beziehungsweise die erste Wohneinheit in einem Mehrparteienhaus. In einem Mehrparteienhaus erhöhen sich die förderfähigen Kosten um jeweils 15.000 Euro für die zweite bis sechste sowie um jeweils 8.000 Euro ab der siebten Wohneinheit. Bei Nichtwohngebäuden gelten dem Wirtschaftsministerium zufolge Grenzen für die förderfähigen Kosten nach Quadratmeterzahl.
Weitere Informationen
• WDR, Wärmepumpe – alternative Energieversorgung
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/waermepumpe-alternative-energieversorgung-100.html
• WDR, Energie, Heizung, Sanierung
https://www1.wdr.de/nachrichten/energie-heizung-sanierung-100.html
• WDR, Haushaltscheck: Richtig heizen
https://www1.wdr.de/fernsehen/haushalts-check/sendungen/richtig-heizen-128.html
• WDR, Heizungsgesetz , Bundesrat, Verbraucher
https://www1.wdr.de/nachrichten/heizungsgesetz-bundesrat-verbraucher-100.html
• NDR, Ratgeber: Heizungsgesetz: Was ändert sich?
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Heizungsgesetz-tritt-2024-in-Kraft-Was-aendert-sich,geg102.html
• NDR, Was bringt das Heizungsgesetz?
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Waermepumpen-und-Co-Was-bringt-das-neue-Heizungsgesetz,sendung1398468.html
• NDR, Ratgeber: Wärmepumpe und Solarthermie
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Waermepumpe-und-Solarthermie-Heizen-mit-erneuerbarer-Energie,heizen200.html
• NDR, Neues Heizungsgesetz
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Neues-Heizungsgesetz-gilt-was-fuer-Folgen-hat-,audio1542886.html
• SWR, Wärmepumpe oder Gasheizung in der Region Stuttgart
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/waermepumpe-oder-gasheizung-in-der-region-stuttgart-100.html
• BR, Austauschpflicht für Millionen Heizungen
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/millionen-heizungen-erreichen-2024-alter-der-austauschpflicht,Tfi9gSE
• MDR, Wärmewende und Förderung
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/heizungsgesetz-energie-waermewende-foerderung-100.html
• MDR, Heizungstausch
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/heizungstausch-klimafreundlich-richtlinie-100.html
Stand: 29.01.2024 09:01 Uhr