Di., 15.08.23 | 05:30 Uhr
Welthungerhilfe: "Müssen mit den Taliban verhandeln"
Die Asien-Regionaldirektorin der Welthungerhilfe Elke Gottschalk nannte die humanitäre Situation in Afghanistan "dramatisch". Zwar merke man, dass sich das Land nicht mehr im Krieg befinde. Doch 17 Millionen Menschen seien von Hunger bedroht, 29 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Das sieht man an jeder Straßenecke", sagte Gottschalk.
Die Welthungerhilfe ist nach Angaben von Gottschalk mit rund 200 nationalen und fünf internationalen Mitarbeitern in Afghanistan aktiv. Die Organisation konzentriere sich auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und Bargeldzahlungen, weil die Märkte vor Ort funktionierten.
"Müssen mit den Taliban verhandeln"
Neue Probleme habe das Verbot der Arbeit von Frauen für Nichtregierungsorganisationen Ende 2022 gebracht. Für die Welthungerhilfe seien aber weiter 20 Prozent Frauen tätig. Deren Tätigkeit müsse man mit den Taliban vor Ort aushandeln. Den Taliban müsse man jedes Projekt auf Distrikt- und Provinzebene vorlegen und diese genehmigen lassen. "Wir müssen mit den Taliban verhandeln", sagte Gottschalk mit Blick auf die humanitäre Hilfe.
Stand: 15.08.2023 13:56 Uhr
Kommentare